Immobilien

Handelsimmobilien droht Abkühlung

DZ Bank erwartet Preisanstieg bei Wohnobjekten

Handelsimmobilien droht Abkühlung

tl Frankfurt – Für den deutschen Immobilienmarkt zeichnet die DZ Bank ein insgesamt positives Bild. Bei Wohnimmobilien werde es in den alten Bundesländern zu leichten Preissteigerungen kommen, an den Büromärkten habe sich die Lage mit Ausnahme von Frankfurt aufgehellt. Das Transaktionsvolumen bei Handelsimmobilien werde 2006 ein Rekordhoch erreichen. Es bestehe aber die Gefahr einer abrupten Abkühlung. Die Leerstandsquote bei deutschen Büroimmobilien werde in diesem Jahr leicht sinken, heißt es in der DZ Bank-Studie. In München und Berlin liege sie bei 10 %, in Hamburg bei 8 %. Frankfurt nehme mit 18 % Leerstandsquote eine Außenseiterrolle ein. Allerdings sei der “strukturelle Leerstand” – das sind Immobilien, die durch eine veraltete technische Ausstattung oder eine falsche Lage unvermietbar oder unverkäuflich sind – an einigen Orten sehr hoch. So entfalle in Berlin ein Drittel des Leerstandes auf solche Objekte. Dadurch verbesserten sich die Preisprognosen für die kommenden Jahre deutlich. In Frankfurt, Hamburg und München fällt der strukturelle Leerstand hingegen deutlich geringer aus. Umsätze stagnierenDie Fläche von Einzelhandelsimmobilien in Deutschland hat seit 1990 um 50 % zugenommen, während die Umsätze stagnierten. “Auch in diesem Jahr erwarten wir nur ein leichtes Umsatzplus von 1 %.” Allerdings sehen ausländische Investoren bei Einkaufszentren großes Aufholpotenzial. Angesichts einer Mehrwertsteuererhöhung um 3 Prozentpunkte sei der deutsche Einzelhandel von rosigen Zeiten weit entfernt. “Sollten die Erwartungen der ausländischen Investoren enttäuscht werden, könnte es bei Handelsimmobilien, Einkaufzentren und 1-a-Einzelhandelslagen sehr schnell zu einer unter Umständen sogar abrupten Abkühlung kommen”, warnt die DZ Bank. Gefahren in den USAIn den USA rechnet die Studie im zweiten Halbjahr 2006 mit stagnierenden Häuserpreisen. Bereits im kommenden Jahr könnte die Abkühlung beendet sein. Sofern es aber unerwarteterweise zu weiteren Zinserhöhungen durch die US-Notenbank komme, “könnte der Boom am amerikanischen Häusermarkt mit einigen Turbulenzen zu Ende gehen”, schreibt die DZ Bank.Der Markt für US-Büroimmobilien erholt sich weiter. In den ersten sieben Monaten lag das Transaktionsvolumen um 12 % über dem Niveau des Vorjahres. Entsprechend dürfte die Leerstandsrate in diesem Jahr auf rund 13 % sinken. In Großbritannien rechnet die Bank in diesem Jahr mit einem Anstieg der Häuserpreise um 5 bis 7 %. Bei der Prognose der Londoner Büromieten stützt sich der Bericht auf Makler, die einen anhaltenden Boom erwarten. Die Steigerungsraten würden aber zurückgehen.