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Hotels leiden unter fehlendem Groß-Event

Fußball-WM treibt Belegung und Rendite nach oben

Hotels leiden unter fehlendem Groß-Event

tl Frankfurt – Das Ausbleiben von Großveranstaltungen wie der Fußball-Weltmeisterschaft im Vorjahr hat bei den 4- und 5-Sterne-Hotels in vier der sechs betrachteten deutschen Großstädte im ersten Halbjahr 2007 zu einer deutlich geringeren Auslastung und einer niedrigeren Rendite geführt. Dies sagte Ursula Kriegl, bei Jones Lang LaSalle für Hotels in Deutschland verantwortlich, bei einem Pressegespräch. Die bei Hotels relevante Renditekennziffer Room Yield, also das Produkt aus Raumbelegung und Zimmerpreis, legte bis einschließlich Juni nur in München (+ 12,3 %) und in Berlin (+ 1,2 %) zu. Durch kräftige Verluste im Juni ging die Room Yield in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2006 in Frankfurt um 10,1 %, in Hamburg um 6,9 %, in Düsseldorf um 6,1 % und in Köln um 4,6 % zurück. Absolut liegt München mit einer Room Yield von 95,76 Euro knapp vor Berlin mit 94,60 Euro. Dahinter folgt Hamburg mit 90,11 Euro. Schlusslicht unter den sechs deutschen Metropolen ist Düsseldorf mit 67,70 Euro. Entscheidend für die Performance sind neben Groß-Events wie der Fußball-Weltmeisterschaft die Messen. München hat durch das Zusammentreffen der “Drupa” und der “K” in diesem Jahr profitiert, während Köln und Düsseldorf hier nichts Gleichwertiges aufweisen konnten. Ihre Preise konnten die Hoteliers in den beiden nordrhein-westfälischen Städten nicht erhöhen, weil einerseits das Angebot stieg, es aber andererseits weiterhin zu wenig Spitzenhäuser (5 Sterne) gab. Immerhin soll die Zahl der Betten in Düsseldorf bis 2010 um 14 % zulegen, in Köln sind es aber nur 5 %. Ausländer dominierenDas Transaktionsvolumen bei Hotels erreichte 2006 in Deutschland das Rekordniveau von 2,3 Mrd. Euro, 190 % mehr als noch im Jahr zuvor. Im ersten Halbjahr 2007 setzte sich dieser Trend mit Umsätzen (Einzel- und Portfoliotransaktionen) von 1,4 Mrd. Euro fort. 360 Mill. Euro fielen auf 14 Einzeldeals. Erneut waren fast ausschließlich ausländische Investoren auf dem deutschen Markt aktiv. Auf sie entfielen in diesem Jahr 93 % des gesamten Hoteltransaktionsvolumens, sagte Kriegl. Während es bei den 900 Mill. Euro Portfoliotransaktionen keine inländischen Investoren gab, konnten deutsche Anleger immerhin 30 % der Einzeltransaktionen für sich verbuchen.Für das zweite Halbjahr erwartet Kriegl weiterhin eine hohe Dynamik. “Mit einem Volumen von bis zu 2 Mrd. Euro wird zwar das Rekordvolumen des Vorjahres nicht erreicht, das Durchschnittsvolumen der vergangenen sieben Jahre (2000 bis 2006: 816 Mill. Euro) würde jedoch um 145 % übertroffen werden.”