sto Frankfurt – Die Immobilien-Dachfonds stehen nach Ansicht des Analysehauses Scope vor dem Aus. Mehr als 90 % dieser Produkte sind von Schließung oder Abwicklung betroffen, da sie fast ausschließlich in den ebenfalls von Auflösung und Aussetzung betroffenen Immobilien-Publikumsfonds investiert sind. Daher gebe es für diese Gattung keine Perspektive mehr, heißt es in einer Analysemitteilung.Nachdem die Krise der offenen Publikumsfonds bereits 2010 und 2011 eine Reihe von Dachfonds dazu zwang, die Rücknahme der Anteilsscheine auszusetzen, waren es im ersten Halbjahr 2012 vier weitere Produkte. Der größte davon war der “Stratego Grund” der Landesbank Berlin Investment (300 Mill. Euro). Nach Berechnungen von Scope stecken derzeit rund 2,1 Mrd. Euro Anlegergelder in Immobilien-Dachfonds und Mischfonds fest, die entweder ausgesetzt sind oder sich bereits in der endgültigen Auflösung befinden. Der größte Anteil der Portfolios dieser Dachfonds stecken in den kriselnden Immobilien-Publikumsfonds, nämlich 1,88 Mrd. Euro. Beispielsweise enthalten die von Scope untersuchten 13 Dachfonds Anteile für mehr als 240 Mill. Euro am “TMW Immobilien Weltfonds”, der aktuell liquidiert wird. Die Beteiligung am ebenfalls sich in Auflösung befindlichen “Axa Immoselect” summiert sich auf 230 Mill. Euro. Weitere dreistellige Millionenbeträge stecken in anderen Produkten, die derzeit abgewickelt werden. Keine größere DiversifikationDie Klasse der Immobilien-Dachfonds wird sich nach Ansicht von Scope nicht mehr erholen. Quasi alle größeren Produkte sind von der Krise betroffen. Nach Ansicht der Analysten ist es auch fraglich, ob ein Dachfonds größere Diversifikationsvorteile bietet als ein direktes Investment in einen oder mehrere Immobilien-Publikumsfonds.