ge Berlin – Die Branche ist hin- und hergerissen zwischen vorsichtigem Optimismus und tiefer Skepsis. Während das Immobilienklima bei den allmonatlich rund 1 000 befragten Immobilienexperten auch im Juli wieder – zum inzwischen achten Mal hintereinander – wuchs, zeigte der auf makroökonomischen Daten beruhende King-Sturge-Konjunkturindex zuletzt ein leichtes Minus. Die Befürchtung wächst, dass das Tempo der wirtschaftlichen Erholung eher ein sehr langsames sein wird, kommentiert Sascha Hettrich, Managing Partner der deutschen King Sturge, den jüngsten Monatsbericht. Die Zurückhaltung lasse sich vor allem am stagnierenden Ertragsklima ablesen, das die erwartete Flächennachfrage und die künftige Mietentwicklung misst. Zudem zeigen die mageren 56 Punkte des Wertes, dass die große Mehrheit der Immobilienfachleute eher Negatives befürchtet als Positives erhofft. Finanzen größtes ProblemMit dem einzigen Wert über 100 – also mehr Optimisten als Pessimisten – fällt wieder das Segment Wohnen auf, das erneut leicht auf 116 Zähler zulegen konnte. Ein deutliches Plus von 12 % auf bescheidene 43 Punkte zeigt das Büroklima, während Einzelhandelsimmobilien nach einem abermaligen leichten Zuwachs auf 61 Zähler kommen. Den größten Sprung verbuchte allerdings das Investmentklima. Dieser Indikator für Investitions- und Kaufentscheidungen legte um fast 15 % auf gut 70 Punkte zu – und das, obwohl die anhaltend restriktive Kreditvergabe der Banken, insbesondere bei größeren Deals, unverändert bremst. “Damit bleiben mangelnde Finanzierungsmöglichkeiten weiterhin das dringendste Problem, das Immobilienbranche, Finanzwirtschaft und Politik zu lösen haben”, schreibt Hettrich in seiner Kolumne.Insgesamt legte der aus Investment-, Ertrags-, Büro- und Wohnklima zusammengestellte Klimaindex im Vormonat um fast 8 % auf gut 63 Zähler zu, was gegenüber dem Tiefststand von 42 Punkten im Dezember 2008 einen merklichen Aufschwung zeigt. Dagegen verlor der Konjunkturindex zuletzt leicht auf knapp 129 Zähler, womit der Wert unverändert fast 100 Punkte unter seinem Höchststand zur Jahreswende 2006/07 notiert. Die Zurückhaltung zeige die Unsicherheit über eine konjunkturelle Wende.