Immobilien

"In den USA platzt keine Blase"

Feri: US-Hauspreise haben Boden erreicht - IVG setzt auf Europa

"In den USA platzt keine Blase"

tl Frankfurt – In den USA ist bei Wohnimmobilien nach Ansicht von Feri nicht vom Platzen einer Blase auszugehen, sondern von einer Beruhigung des überhitzten Marktes. Jamestown, einer der führenden Anbieter geschlossener US-Immobilienfonds in Deutschland, setzt ganz auf opportunistische Investments, da Bestandsimmobilien extrem teuer geworden sind. Die IVG setzt bei ihren Investitionen auf Deutschland, Italien und London. Zwar hätten sich in den USA die Kosten des Wohneigentums seit etwa 1998 deutlich stärker erhöht als die Mietkosten. Trotzdem gehen Helmut Knepel und Torsten Schmidt von Feri Rating & Research nicht von einer Blase am US-Wohnimmobilienmarkt aus. Zentrales Argument gegen eine Blase sei die jüngste Entwicklung der Hauspreise (s. Grafik), sagte Schmidt auf einem Pressegespräch in Frankfurt. Ihr Anstieg ist zwar im Laufe des Vorjahres drastisch zurückgegangen und mündete sogar in einen leichten Rückgang. “Beruhigung des Marktes”Doch Ende 2006 und im Januar 2007 habe sich der Trend umgekehrt. “Der Boden für die Preisentwicklung wurde erreicht”, ist Schmidt überzeugt. “Vom Platzen einer Immobilienblase ist nicht auszugehen, sondern von der Beruhigung eines überhitzten Marktes.” Auch Christoph Kahl, Geschäftsführender Gesellschafter von Jamestown, verneinte auf der gleichen Veranstaltung die Existenz einer Blase auf dem US-Immobilienmarkt. Vielmehr befänden sich die einzelnen Teilmärkte in sehr unterschiedlichen Phasen des Marktzyklus’. Laut Feri kam es 2006 zu den größten Preisrückgängen bei Wohngebäuden in Städten Kaliforniens und Floridas, während Salt Lake City und Seattle die größten Preissteigerungen aufwiesen. Hingegen sieht Kahl erste Anzeichen einer Blasenbildung auf dem gewerblichen Markt. Dafür sprächen die Renditen, die Blackstone beim Verkauf von Immobilienpaketen in einzelnen Städten erzielte. Sie lagen nach Angaben von Kahl zwischen 3,6 % und 4,6 % und damit unter der Verzinsung zehnjähriger Treasuries. Core-Immobilien zu teuerAngesichts extrem teurer erstklassiger Bestandsimmobilien setzt Jamestown in den USA auf opportunistische Immobilien-Investments, insbesondere in Wachstumsbranchen wie Transport und Logistik sowie in Immobilien für ältere Menschen. “Wer trotzdem wie viele Institutionelle auf Core-Objekte setzt, braucht ein großes Mieterhöhungspotenzial und einen langen Atem”, sagte Kahl. Die IVG setzt nach Angaben ihres Vorstandsmitglieds Georg Reul auf Investitionen in Deutschland, Italien (vor allem Mailand) und London. “Für die britische Hauptstadt spricht die weiter wachsende Finanzindustrie, der mindestens bis 2010, vielleicht auch bis 2012 ein zu geringes Flächenangebot gegenübersteht. Außerdem sind die Mieten im Vergleich zum Einkommen niedrig.”