Immobilien

In Frankfurt zeichnet sich Stabilisierung ab

Eurohypo: Seitwärtsbewegung am Immobilienmarkt

In Frankfurt zeichnet sich Stabilisierung ab

maf Frankfurt – Der vorherrschende Trend auf dem Frankfurter Immobilienmarkt heißt Seitwärtsbewegung. So lautet das Fazit eines Marktberichtes der Eurohypo. Der Leiter der Frankfurter Eurohypo-Niederlassung, Jochen Heuchert, erkennt sogar wieder ein Aufwärtspotenzial. Denn die Talsohle ist seiner Ansicht nach mittlerweile erreicht. Mit 17 % habe der Frankfurter Büromarkt weiterhin die höchste Leerstandsquote unter westdeutschen Städten. Allerdings dürfte laut Heuchert das Schlimmste überstanden sein und das Rückschlagspotenzial somit abnehmen. Dieser Zyklus-Boden werde von ausländischen Investoren genutzt. Dass sich der Vermietungsumsatz in den ersten neun Monaten mit 400 000 Quadratmetern belebt hat, wertet er noch vorsichtig. Denn Nachfrage und Umsatz würden vor allem durch Flächentausch getrieben. “Es wird hin- und hergezogen”, so Heuchert. Dies gehe zulasten der Altimmobilien. Umnutzungen zu Wohnungen würden aus Eigentümersicht zunehmend attraktiver, erwartet er.Laut der Eurohypo-Studie ist eine spürbare Verbesserung des Frankfurter Immobilienmarktes ohne die Unterstützung einer auf breiter Front anziehenden Konjunktur kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten. Auf Jahre hinaus werde Frankfurt mit einem hohen Leerstand leben müssen. Den Büromarkt belasten die strukturellen Umbrüche im Bankenmarkt sowie das infolge des Aktienbooms entstandene Überangebot. Trotzdem hat Frankfurt nach Ansicht von Heuchert auch Pluspunkte. Dazu zählt er das stetige Bevölkerungswachstum, die zentrale europäische Lage, das überdurchschnittliche Einkommen, die Attraktivität als Dienstleistungsstandort und die günstigen Preise für internationale Investoren. Zudem zeigten die Übernachtungszahlen im Hotelsektor, dass Frankfurt von anziehenden Märkten in Nordamerika und Asien profitieren könne. Dabei ist laut Heuchert der Flughafen ein Wachstumsmotor, durch den Frankfurt ein Brückenkopf zu den asiatischen Wachstumsmärkten werden kann. Interesse der LuxushotelsAls positives Zeichen wertet er das hohe Interesse an dem neuen Luxushotelprojekt an der Alten Oper, für das die asiatische Kette Mandarin Oriental den Zuschlag erhielt. Luxusketten wie Hyatt, Four Seasons oder Ritz Carlton seien an Frankfurt interessiert, berichtet Heuchert. Die Grundpfeiler für die Hotelauslastung sind Geschäfts- und Messeverkehr sowie Kongresse. Trotz der höchsten Quote ausländischer Gäste aller deutschen Städte geht seinen Worten zufolge der Trend zu Städtereisen, von dem gerade München profitiert, an Frankfurt vorbei.Der Frankfurter Einzelhandelsmarkt ist weiterhin von Konsumzurückhaltung und der Zunahme im großflächigen Einzelhandel geprägt. Dagegen würden Ladenflächen in gewachsenen Stadtteillagen immer schwerer Abnehmer finden. Großprojekte wie das Einkaufszentrum “ZeilHochVier” dokumentierten den Trend zum Erlebniskauf. Auch der Bau eines neuen Ikea nahe dem Bad Homburger Kreuz dürfte die lokale Einzelhandelslandschaft deutlich verändern. Am Frankfurter Wohnungsmarkt gab es in diesem Jahr steigende Umsätze bei Eigentumswohnungen. Allerdings ist das Käuferverhalten sehr preissensibel gewesen, so dass Preise in Randlagen unter Druck standen.