Immobilien

Index weist Deutschland als Top-Standort aus

Neuer "DTZ Fair Value Index" gibt Fünf-Jahres-Prognose - USA und Asien-Pazifik viel attraktiver als Europa

Index weist Deutschland als Top-Standort aus

tl Frankfurt – Deutschland ist in Europa der attraktivste Markt für Gewerbeimmobilien. Die USA und der asiatisch-pazifische Raum bieten aber deutlich bessere Investitionschancen als Europa. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des neuen “DTZ Fair Value Index”.Deutschland schneidet im europäischen Vergleich außerordentlich gut ab, sagte Ursula-Beata Neißer, Leiterin des deutschen Research beim Immobilienberater DTZ. Bei der Vorstellung des “DTZ Fair Value Index” verwies sie auf die Tatsache, dass es hierzulande keine “kalten” Märkte gebe. Auf “kalten” Märkten liegen nach DTZ-Terminologie die erwarteten Renditen unter der (jeweils nationalen) risikoadjustierten Verzinsung. Ein solcher Markt ist um mehr als 5 % überbewertet.Als “heiße” Märkte (erwartete Rendite liegt über der risikoadjustierten Verzinsung, Märkte sind um mehr als 5 % unterbewertet) gelten Logistikobjekte in Frankfurt und Hamburg. Immerhin noch “warm” (erwartete Rendite ähnelt risikoadjustierter Verzinsung, Markt zwischen 5 % über- und 5 % unterbewertet) sind die Büromärkte in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München, der Berliner Industrie- und der Frankfurter Retailmarkt.Der “DTZ Fair Value Index” ist nach Angaben von Hans Vrensen, Leiter DTZ Research, der weltweit erste zukunftsorientierte Immobilienindex. Er zeige Investoren, wie attraktiv die Preise von Büro-, Einzelhandels- und Industrieimmobilien in Europa, Asien-Pazifik und den USA auf Sicht der kommenden fünf Jahre sind. Abgedeckt werden insgesamt 180 Märkte, davon am meisten in Europa (90), gefolgt von Asien-Pazifik (50) und den USA (35). Der Index soll vierteljährlich auf Basis der Marktprognosen der DTZ aktualisiert werden. Weltindex steht bei 62Der “DTZ Fair Value Index” vergleicht die relative Attraktivität der globalen Gewerbeimmobilienmärkte. Ein Indexwert unter 50 zeigt, dass es in einer Region mehr “kalte” als “heiße” Märkte gibt (s. Grafik). Der globale Gesamtmarktindex zeigt für das zweite Quartal einen Wert von 62 an – vor einem Jahr lag er bei 24. Besonders attraktiv war der Einzelhandel (Indexwert 73), Schlusslicht waren Büros (56).Unter den Regionen liegen die USA mit weitem Abstand vorn (89), gefolgt von Asien-Pazifik (67) und Europa (49). In Europa wiederum zeigen sich Büros mit 35 besonders schwach, Industrie- und Einzelhandelsobjekte schneiden mit Indexwerten von 57 bzw. 65 deutlich besser ab. Neißer weist auf die relativ große Anzahl “kalter” Märkte in Nordeuropa hin. Zwar gebe es dort stabile Renditen. “Die Aussichten beim Mietwachstum sind jedoch gedämpft.” Großbritannien zeigt ein uneinheitliches Bild. Einerseits werden kleinere regionale Büromärkte wie Bristol, Manchester und Leeds als “kalt” kategorisiert. Andererseits gilt der Büromarkt in der Londoner City und der Einzelhandelsmarkt im Londoner West End nach wie vor als “heiß”.Weltweite Spitzenmärkte sind im Retailbereich laut DTZ Los Angeles, Chicago und Singapur. Der Stadtstaat nimmt bei Industrieimmobilien die weltweite Position 1 ein, gefolgt von Antwerpen und Hongkong. Bei den Büromärkten sind San Francisco, Hongkong und Tokio absolut “top”.