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Indexfonds ebnen den Weg in den Wassersektor

Trinkwasser entwickelt sich zum Rohstoff der Zukunft - Verstärkte Investitionen in Infrastrukturprojekte - Kleines Produktangebot

Indexfonds ebnen den Weg in den Wassersektor

Bevölkerungswachstum, Nahrungsmittelproduktion und die Industrie haben den Wasserbedarf der Menschheit in den vergangenen Jahrzehnten steigen lassen, sodass es zu Versorgungsproblemen kommt. Die Investitionen in Wasser-Infrastrukturprojekte steigen. Ein kleines Angebot an Passivprodukten bilden Unternehmen der WasserWertschöpfungskette ab.Von Armin Schmitz, Frankfurt Am 22. März hat sich zum 20. Mal der Weltwassertag der Vereinten Nationen (UNO) gejährt. Er wirbt für die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage der Menschen. Die UNO weist daraufhin, dass es weltweit mehr als 6 Milliarden Mobiltelefone gibt, während mehr als 900 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. 2,4 Milliarden Menschen sind nicht an ein Abwassersystem angeschlossen. Geschätzte sieben Millionen Menschen sterben jährlich, weil sie keinen direkten oder indirekten Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Die Unesco weist darauf hin, dass darunter vor allem Kinder zu leiden haben. Die Versorgungsprobleme nehmen zu. Rund 70 % des Trinkwassers werden in der Landwirtschaft genutzt, 2 0% in der Industrie verbraucht und nur 10 % werden aktuell von Menschen verbraucht. Es besteht die Gefahr, dass der Anteil der industriellen Nutzung von Trinkwasser noch größer wird. Derzeit wächst in verschiedenen Industrienationen die Diskussion über die Gefahren bei der Förderung von Schiefergas. Durch das Fracking (Hydraulic Fracturing) wird das Grundwasser sehr stark belastet. Nach Schätzungen der Credit Suisse werden sich 2020 rund 37 % der Weltbevölkerung einem Versorgungsproblem mit Wasser gegenübersehen.Trinkwasser ist als Rohstoff nicht an den Warenterminmärkten handelbar. Nichtsdestotrotz steigt der Stellenwert des Trinkwassers in einer Zeit wachsender Bevölkerungszahlen und zunehmender Verschmutzung. Es ist nicht die Frage, ob Trinkwasser zu einem wertvollen Rohstoff aufsteigt, sondern wann. Die steigende Nachfrage macht Wasser zu einem attraktiven Investmentthema. Statt in Wasser direkt zu investieren, hat der Anleger die Möglichkeit, auf Unternehmen zurückzugreifen, die Produkte und Lösungen entlang der Wasser-Wertschöpfungskette anbieten, wie beispielsweise das Verlegen von Rohrleitungen oder den Bau und Betrieb von Entsalzungs- oder Wiederaufbereitungsanlagen. Verschärfung der LageFast 90 % der globalen Wasserversorgung liegen im Verantwortungsbereich von Ländern, Gemeinden und Städten. Wegen der leeren Kassen lagert die Öffentliche Hand die Wasserversorgung oder Wasserreinigung immer mehr an private Unternehmen aus. Sie helfen dabei, die Investitionslücke von 500 Mrd. Dollar im Wassersektor in den kommenden Jahren zu überbrücken. Die Anbieter von Passivprodukten haben sich des Themas angenommen und einige Produkte auf das Thema Wasser aufgelegt.Der erste Indexfonds seiner Art war der Exchange Traded Fund (ETF) von iShares auf den S & P Global Water (DE000A0MSAG2). Er bildet die Wertentwicklung der 50 liquidesten und größten Unternehmen ab, die in der Wasserversorgung und Wasseraufbereitung tätig sind. Dazu gehören Unternehmen wie Pentair, United Utilities Group und Geberit. In den vergangenen drei Jahren stieg der Kurs des mehr als 160 Mill. Euro verwaltenden ETF um 12,1 % p. a. Die Standardabweichung liegt bei 10,9 %, die Sharpe Ratio bei 1,09. Binnen fünf Jahren verzeichnete der physisch abbildende Indexfonds eine Rendite von 7,6 % jährlich. Die Dividendenrendite des ausschüttenden Fonds liegt bei knapp 1,9 %. Das Konkurrenzprodukt von Lyxor, der World Water ETF (FR0010527275), partizipiert fast eins zu eins an dem sogenannten World Water Index (Wowax). Das Marktbarometer wird von Dow Jones Indexes berechnet. Die Zusammensetzung wird von SAM (Sustainable Asset Management) überprüft. Die SAM-Group ist eine unabhängige Vermögensverwaltungsgesellschaft, die Unternehmen nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien beurteilt. Der Wowax basiert auf der Entwicklung von 20 internationalen Versorgern, Infrastrukturunternehmen und Wasseraufbereitern. Wie bei dem Konkurrenzprodukt gehören Pentair, United Utilities Group und Geberit zu den Indexschwergewichten. Die Wertentwicklung der beiden Produkte ist daher recht ähnlich. Im Dreijahreszeitraum kam das Produkt auf eine Rendite von 14,7 % p. a. Im Einjahreszeitraum ist der swapbasierte Indexfonds um rund 19 % gestiegen, das bisherige Plus dieses Jahres liegt bei 8,1 %.Von Powershares kommt der Nasdaq OMX Global Water Fund (IE00B23D9026), der 31 internationale Werte abbildet, die in der Wasserversorgung und -aufbereitung tätig sind. Dazu gehören Veolia Environnement, Flowserve Corporation und Pentair. Der Indexfonds erreichte im Dreijahreszeitraum eine Rendite von 3,2 % p. a. bei einer Standardabweichung von 12,9 %. Binnen eines Jahres liegt die Wertsteigerung bei 9,5 %.