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Interesse an Ucits-III-Fonds wächst

Vermögen steigt 2012 auf 150 Mrd. Euro - Top-Fonds erzielen im Schnitt Rendite von 12,4 Prozent

Interesse an Ucits-III-Fonds wächst

Der Markt für Ucits-III-Fonds, die alternative Investmentstrategien verfolgen, hat 2012 ein Prädikatsjahr erlebt. Die Anbieter verzeichneten kräftige Zuflüsse, und die Top-Produkte erzielten gute Ergebnisse. Dass rund 30 % der Fondsmanager Verluste hinnehmen mussten, zeigt, dass der Erfolg dieser alternativen Investmentstrategien von der Fähigkeit der Fondsmanager abhängt. Daher ist eine sorgfältige Produktselektion notwendig Von Armin Schmitz, Frankfurt Die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten und die Niedrigzinsphase an den Anleihemärkten haben zu einem Anstieg des verwalteten Volumens um 20 % auf knapp 150 Mrd. Euro geführt. Das zeigt die Jahresanalyse von Absolut Research. Aufgrund des Trends zu asymmetrischen Chance-Risiko-Profilen hat sich der Wachstumstrend der vergangenen Jahre fortgesetzt.Im Fokus institutioneller Investoren standen insbesondere Anlagestrategien, die sowohl auf steigende als auch auf fallende Zinsen setzen können. Diese Produkte konnten die verwalteten Anlagegelder um 43 % steigern. Mit einem Volumen von 57 Mrd. Euro stellten sie das größte Segment innerhalb der Ucits-III-Fonds dar, die alternative Investmentstrategien verfolgen.Im gerade abgelaufenen Jahr wurden 111 Fonds neu aufgelegt. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als die Fondsgesellschaften noch 200 neue Fonds auflegten. Schwerpunktmäßig wurden 2012 Fonds aufgelegt, die Aktienstrategien verfolgen. Auf der anderen Seite schlossen bzw. verschmolzen Gesellschaften 160 Fonds. Diese Zahl entspricht einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Das Analysehaus Absolut Research begründet die Entwicklung mit einer mangelnden Performance oder einem zu niedrigen Anlagevermögen, sodass kein rentabler Betrieb möglich war. Ende Dezember hatte der Anleger die Wahl zwischen 933 Fondsprodukten.”Der Erfolg alternativer Strategien hängt überproportional von den Fähigkeiten des Fondsmanagers ab, die richtigen Titel zu selektieren und das Marktumfeld zu deuten, und weniger von der Marktbewegung wie bei traditionellen Fonds üblich. Das bedeutet für einen Anleger einerseits, dass eine sorgfältige Auswahl des Managers getroffen werden muss, andererseits offenbart sich ein Misserfolg umso deutlicher in einem absoluten, und nicht nur relativen Verlust”, sagt Michael Busack, Chef des Analysehauses Absolut Research.Die durchschnittliche Rendite der Top-Fonds, also der 25 % besten Fonds, lag bei plus 12,4 %. Das beste Ergebnis erreichten 2012 die Top-Manager im Aktienbereich. Sie erzielten im Schnitt eine Rendite von 14,7 %. Das ist allerdings deutlich niedriger als die Performance des Dax, der im vergleichbaren Zeitraum rund 29 % zulegen konnte. Aufgrund des asymmetrischen Chance-Risiko-Profils ergibt sich für den Investor nach Einschätzung von Absolut Research aber risikoadjustiert eine deutliche Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt.Auch wenn viele Produkte immer noch als Absolute-Return-Fonds beworben werden, die in jeder Marktphase Gewinne realisieren oder zumindest keine Verluste erleiden, sieht die Realität anders aus. Die Analyse zeigt, dass rund 30 % aller Fonds enttäuschten und dem Anleger Verluste brachten. Im Mittel lagen die Einbußen bei rund 5,3 %. Besser als die BenchmarkNeben dem Aktiensegment wiesen auch die alternativen Anleihefonds gute Ergebnisse auf. Gemessen am Absolut Research Alternative Strategy Fund Index (AR-ASF) Fixed Income Composite konnten die Fondsmanager eine Rendite von 4,5 % erzielen. Im Vergleich dazu weisen Staatsanleihen – gemessen an dem Citi World Government Bond Index in Lokalwährung – bei einer 30 % höheren Volatilität nur eine Wertsteigerung von 4,5 % auf. Das Risiko ist für den Anleger also wesentlich höher. Auch alternative Anleihefonds, die verschiedene Anlagestile kombinieren (Multi-Strategie), konnten – gemessen an dem AR-ASF Fixed Income Multi-Strategy Index – 5,4 % zulegen. Die Standardabweichung lag annualisiert bei lediglich 1,2 %. Der Citi World Government Bond Index wies dagegen eine Standardabweichung von 1,8 % auf. Ein schwieriges Jahr war es für die Fondsmanager, die in den Rohstoffmarkt investierten. Der entsprechende AR-ASF Commodity Index verlor 5,3 %. Die Ergebnisse zeigen, dass für ein erfolgreiches Investment in die alternativen Fonds eine gründliche Due Diligence notwendig ist. Einen Hinweis gibt auch der Rendite-Spread. So erzielten die Top-Quartile-Aktienfonds 2012 eine durchschnittliche Rendite von 14,7 %, im gleichen Zeitraum kommen aber die schlechtesten 25 % der Aktienfonds auf Verluste von 4,8 %. Ähnlich sieht es bei den Anleihe- und Multi-Asset-Fonds aus. Die besten Fonds kamen im Mittel auf Zuwächse von 13,6 % bzw. 10,6 %. Die schlechtesten Fonds mussten im Mittel Verluste von 1,5 % bzw. 7,5 % hinnehmen.Die Analyse der 930 Alternative-Strategy-Fonds zeigt, dass der Antecedo CIS Strategic Invest mit einem Gewinn von 76 % das beste Ergebnis aufweist. Der Antecedo-Fonds setzt eine Volatilitätsstrategie um. Seine Stärken nicht ausspielen konnte der Salus Alpha Managed Futures Fonds. Dieser Multi-Manager CTA Index Fonds wies einen Verlust von 48 % auf. Im Anleihesegment lag der H2O Allegro mit einem Gewinn von 39 % vorn. Im Aktiensegment führte der Auriga Montserrat Global die Rangliste mit einem Plus von 44 % an.