cru Düsseldorf – Nachdem der Immobilien-Transaktionsmarkt in Deutschland im April und Mai des laufenden Jahres wie ausgestorben wirkte, geht es nun wieder leicht aufwärts. “Der Investmentmarkt scheint sich wieder etwas zu beleben. In den letzten Tagen und Wochen gab es zumindest wieder ein paar kleinere Deals”, sagte Peter Barkow, Immobilienexperte bei Lehman Brothers in London, der Börsen-Zeitung. Für den kleinen Aufschwung gibt es vor allem zwei Gründe. Zum einen sind die Banken, insbesondere Landesbanken, etwas weniger zurückhaltend bei der Kreditvergabe als noch vor einigen Monaten. Außerdem haben verkaufswillige Immobilieneigentümer ihre Preisvorstellungen mittlerweile den neuen Realitäten angepasst. Im Schnitt liegen die Preise um 10 % unter dem Niveau vor einem Jahr. “Für eine echte Trendwende muss sich die Lücke zwischen Angebots- und Nachfragepreisen allerdings noch weiter schließen”, sagte Barkow. So verkaufte zuletzt der Klinikbetreiber Marseille Kliniken sechs Altenpflegeheime für 33 Mill. Euro an den Fondsmanager Immac. Die Berliner Estavis gab Wohnungen für 61 Mill. Euro an einen nicht genannten Investor ab. Und Siemens veräußerte Bürogebäude für 77 Mill. Euro an die britische Aerium.Unter den Käufern dominieren derzeit Fondsgesellschaften und Immobilienaktiengesellschaften aus Deutschland sowie Investoren aus Großbritannien und den USA. Verkäufer sind deutsche Unternehmen und Immobiliengesellschaften sowie Finanzinvestoren.Ein nicht genannter Investor übernahm vom Kölner Immobilienkonzern Vivacon Wohnungen für 80 Mill. Euro. Die Fondsgesellschaft Union Investment kaufte der in Amsterdam börsennotierten Fortress-Tochter Eurocastle Gewerbeimmobilien im Wert von 220 Mill. Euro ab – ein ungewöhnlich hoher Preis, der zu einer niedrigen Nettoanfangsrendite von 4,5 % führt. Und die TAG-Tochter Bauverein erwarb Wohnungen für 50 Mill. Euro von der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder. Bald wieder große PaketeDemnächst kommen auch wieder deutlich größere Portfolios auf den Markt. So will der Bund die TLG, das größte Immobilienunternehmen Ostdeutschlands, mit einem Immobilienvermögen von 1,2 Mrd. Euro verkaufen und wird dabei von Morgan Stanley beraten. Die zum Verkauf stehende Postbank will gleichzeitig Immobilien im Wert von 750 Mill. Euro loswerden. Und die Fondsgesellschaft Commerz Real bringt den Frankfurter Japantower im Wert von 170 Mill. Euro an den Markt.