Immobilien

Investmentmarkt im Handel stabilisiert sich

Private wieder aktiv - Institutionelle warten noch ab

Investmentmarkt im Handel stabilisiert sich

tl Frankfurt – Das Transaktionsvolumen bei Handelsimmobilien wird sich im zweiten Halbjahr 2009 auf dem aktuellen Niveau stabilisieren. Dies erwartet die Hälfte der 30 im Rahmen des Hahn Retail Real Estate Report 2009/2010 befragten institutionellen Investoren. Nur noch 30 % rechnen mit weiter sinkenden Volumina.Das Transaktionsvolumen lag von Januar bis Juli des laufenden Jahres bei 3,7 Mrd. Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nach Angaben von Jones Lang LaSalle noch 12,2 Mrd. Euro. Der Anteil der Einzelhandelsimmobilien betrug unverändert 31 % und lag im ersten Halbjahr 2009 damit zusammen mit den Büros an der Spitze.Für das dritte Quartal 2009 rechnet Jones Lang LaSalle bereits mit Transaktionen von 3 Mrd. Euro, im vierten Quartal dürfte es noch mehr werden. Sofern der Anteil des Einzelhandels konstant bleibt, ist im zweiten Halbjahr 2009 mit einer deutlichen Ausweitung des Transaktionsvolumens auf mindestens 2 Mrd. Euro zu rechnen – nach 1,1 Mrd. Euro in der ersten Jahreshälfte.Dies widerspräche der Markteinschätzung der Hälfte der von der Unternehmensberatung Dr. Lademann & Partner für den Retail Real Estate Report Befragten. Sie gehen von einer Bodenbildung aus. Immerhin ein Fünftel erwartet ein höheres Transaktionsvolumen, nur 30 % ein geringeres. Banken als BremserAls wichtigsten Grund nennen knapp drei Viertel der befragten Immobilienfonds, Immobilien-AGs und Private-Equity-Unternehmen – laut Geschäftsführer Rainer Lademann decken sie 60 % des Investmentmarktes hierzulande ab – die Finanzierungsbereitschaft der Banken. Mit deutlichem Abstand folgt der Rückzug internationaler Investoren. Für gerade 30 % liegen die schwachen Umsätze am zu hohen Preis. Das Zinsniveau wird sogar nur von 3,3 % erwähnt.Bei den Preiserwartungen für Handelsimmobilien wird weit überwiegend von fallenden oder stagnierenden Kaufpreisen ausgegangen. Offenbar empfinden die Investoren diese Entwicklung als Kaufanreiz. Denn nicht ganz die Hälfte der Befragten will in den kommenden zwölf Monaten stark oder moderat zukaufen, etwas mehr als ein Drittel will zumindest den Bestand auf dem aktuellen Niveau halten. Verkaufsabsichten haben nur 10 %.Auf der Wunschliste ganz oben stehen erstklassige (“Core-“) Einkaufszentren (64 %) und Fachmarktzentren (57 %), die möglichst in Metropolen und Großstädten liegen sollen. Immerhin will aber ein Drittel der Investoren auch in mittelgroßen Städten von 70 000 bis 100 000 Einwohnern zukaufen. Im europäischen Vergleich halten 60 % der Befragten den deutschen Markt für überdurchschnittlich attraktiv, vor allem aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des Preis- bzw. Renditeniveaus. Vermögende steigen ein”Seit März/April 2009 kaufen vermögende Privatkunden Wohnungen und Einzelhandelsobjekte”, hat Bernhard Schoofs, Vorstandsvorsitzender des Einzelhandelsinvestors Hahn Gruppe, beobachtet. “Dagegen warten die Institutionellen ab, weil sie mit weiter sinkenden Preisen rechnen”, sagte er der Börsen-Zeitung. Aufgrund des Anlagedrucks rechnet er aber spätestens im ersten Quartal 2010 mit einer anspringenden Nachfrage auch dieser Investoren. “Dann werden die Preise wieder anziehen.” Ein Renditeniveau von 6,0 bis 7,5 % werde von den Investoren akzeptiert.