Immobilien

Investoren fordern Private G-Reits

Börsen-Zeitung, 6.4.2006 cru Düsseldorf - In der Diskussion um das Modell für deutsche Real Estate Investment Trusts (Reits) fordern Großanleger, dass die neuen Vehikel auch ohne eine Börsennotierung gegründet werden dürfen. "Die Zulassung von...

Investoren fordern Private G-Reits

cru Düsseldorf – In der Diskussion um das Modell für deutsche Real Estate Investment Trusts (Reits) fordern Großanleger, dass die neuen Vehikel auch ohne eine Börsennotierung gegründet werden dürfen. “Die Zulassung von Private Reits ist für institutionelle Investoren wichtig, weil sie ihre Immobilienbestände erst kapitalmarktfähig machen müssen, bevor sie sie an die Börse bringen”, sagte Martin Becker, Immobilienexperte der European Business School (EBS), auf einer Konferenz der WestLB. Für einen unmittelbaren Börsengang fehle in Deutschland ohnehin noch das entsprechende Kapitalmarktumfeld. Dazu zählten etwa Ratings, wie sie in anderen Ländern für Reits üblich seien.Zudem wollten Institutionelle ihre eigenen Immobilienbestände nicht an der Börse notieren lassen, weil sie dann auch die Wertschwankungen bilanzieren müssten. Ein IPO der Bestände werde erst dann angestrebt, wenn man sich nahezu ganz davon trennen wolle. Laut Becker erlaubt die Zulassung von Private Reits außerdem – abhängig von den Marktzyklen – eine zeitweise Aufhebung der Börsennotierung von Reits (Going Private).In der bisherigen Diskussion hätten sich die Vertreter der von Banken dominierten Finanzplatz-Initiative IFD nicht für einen Private Reit eingesetzt. Die eigentlich daran interessierten Institutionellen, wie etwa Versicherer sowie Wohnungsgesellschaften, hätten sich dagegen nicht lautstark zu Wort gemeldet.Unterdessen hat sich Bundesfinanzminister Peer Steinbrück erneut zuversichtlich über die Einführung von Reits geäußert. Er habe die Hoffnung, die steuerlichen Probleme bei Reits in den Griff zu bekommen. Sein Haus untersuche gerade, ob es richtig sei, dass die Einführung von Reits in Frankreich zu Steuerausfällen von rund 2 Mrd. Euro geführt habe.