Immobilien

Investoren setzen auf Washington D. C.

Amerikanische Hauptstadt gilt als stabiler Markt

Investoren setzen auf Washington D. C.

tl Frankfurt – Eine klare Ansage: “Die USA entwickeln sich zum besten Immobilien-Investmentmarkt, den wir jemals gehabt haben”, sagte Susan T. Wallace auf einer Diskussionsveranstaltung der Expo Real in München. Als Managing Director der Immobiliengesellschaft des Versicherers USAA setzt sie insbesondere auf Washington D. C., aber auch auf Boston, San Francisco und das südliche Kalifornien.An der US-Hauptstadt schätzt sie die im Vergleich zu anderen amerikanischen Städten geringe Leerstandsquote und die Aussicht auf neue Büroarbeitsplätze. Andererseits gebe es kaum Projektentwicklungen.Auch Albert Behler, President und CEO der von Otto-Versand-Gründer Werner Otto aufgezogenen Paramount Group, sieht Vorboten eines Aufschwungs am US-Immobilienmarkt. “Die Finanzdienstleister stellen wieder ein. Die Bank of America hat knapp 46 500 Quadratmeter Bürofläche, die sie bisher untervermietet hatte, vom Markt genommen, um über eine Reserve für zukünftige Einstellungen zu verfügen.” Die US-Arbeitslosenquote werde zwar Anfang 2010 auf über 10 % ansteigen, dann aber wieder zurückgehen, gab sich Behler überzeugt.Die guten Aussichten bleiben aber nicht auf den Büromarkt beschränkt. Susan Wallace von USAA Real Estate steht auch dem Einzelhandel in Nachbarschaftszentren aufgeschlossen gegenüber. Aktuell lägen die Cap Rates, also der Quotient aus Nettoeinkommen und Kaufpreis, bei 8,5 bis 9 %, zu Boomzeiten seien es 4 bis 4,5 % gewesen. Wallace verwaltet in den USA Immobilien für 5 Mrd. Dollar und will weitere 3 Mrd. Dollar anlegen. “Es gibt eine Menge Gelegenheiten, wir führen viele Verhandlungen.” Bei hochqualitativen Core-Objekten lägen die Cap Rates bei 8 bis 10 % bei einer Haltedauer von sieben bis neun Jahren.Auch die Asset-Management-Gesellschaft von J.P. Morgan hat sich in den vergangenen zwölf Monaten mit Käufen zurückgehalten. “Unser Fokus lag auf dem Asset Management”, sagte Joseph Azelby, verantwortlich für das globale Immobiliengeschäft der Gesellschaft. “Wir befinden uns fast am Tiefpunkt des Preiszyklus. Aber das nächste Quartal wird noch schmerzhaft”, warnte er im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. “2010 und 2011 sollte man als Investor zugreifen, insbesondere bei notleidenden Engagements, die dann verstärkt auf den Markt kommen werden.”