Immobilien

Japanische Reits erleben ein Comeback

Index knackt wichtige 1 000-Punkte-Grenze

Japanische Reits erleben ein Comeback

Von Martin Fritz, TokioAm Immobilienmarkt in Japan zeichnet sich eine Bodenbildung ab. Zwischen April und Juni wurden Transaktionen über 440 Mrd. Yen abgewickelt, ein Plus von 7 % zum Vorquartal und der zweite Anstieg in Folge, kalkuliert das Urban Research Institute der Mizuho Trust Bank. Als anderes Indiz für eine Erholung wird die Aktienemission über 60 Mrd. Yen (455 Mill. Euro) von Nomura Real Estate gewertet.Zum Stichtag 1. Januar 2009 waren die Bodenpreise im Vergleich zum Vorjahr zwar landesweit erstmals seit vier Jahren gesunken. Der Rückgang lag bei 5,5 %. Die Preise von gewerblichen Immobilien in den drei Zentren Tokio, Osaka und Nagoya fielen um 5,4 % und landesweit um 4,7 % auf ein Dreijahrestief. Diese Rückgänge waren die Folge niedriger Investitionen und einer schwachen Nachfrage sowohl für Büroflächen als auch für privaten Wohnraum.Aber bereits im ersten Quartal verlangsamte sich die Abwärtsbewegung innerhalb von 19 Zonen der drei größten Städte. Im Mai stieg das Verhältnis der verkauften zu den angebotenen Apartments in Tokio um 6 Punkte zum Vormonat wieder auf das 2008er Niveau von 70,7 %. Auch der Index für japanische Reits, die an der Börse notierten Immobilienfonds, kletterte Ende Juni wieder über seine Startmarke von 1 000 Punkten aus dem Jahr 2003. Anzeichen für TiefpunktDie Ankündigung der Regierung, einen Hilfsfonds für angeschlagene Reit-Firmen einzurichten, unterstützte die Kurserholung. “Es gibt Anzeichen dafür, dass wir die Tiefpunkte gesehen haben”, erklärte Seiichi Shimada, Präsident der Japan Housing Finance Agency. Nach einem halben Jahr Kaufzurückhaltung sei die Nachfrage nach langfristig finanzierten Krediten im Juni um 40 % gestiegen. Im Mai lag die Zahl der begonnenen Hausbauten zwar noch um knapp ein Drittel unter dem Vorjahr. Doch die Zahl der zum Verkauf stehenden Apartments im Großraum Tokio ist von 12 000 am Jahresanfang auf unter 8 000 gefallen, weil mit den Sonderangeboten die Käufer in den Markt zurückgekehrt sind. Als Ursachen der Trendwende nannte Shimada neue Steuervergünstigungen für Haus- und Wohnungskäufer, niedrigere Zinsen am langen Ende und den stärkeren Aktienmarkt.Auch Kazuo Tanabe, Präsident von Chuo Mitsui Trust Holdings, erwartet wieder steigende Immobilienpreise in Tokio. “Das Ausland zeigt wieder Kaufinteresse”, erklärte der Chef der sechstgrößten japanischen Bank. Die Zahl der Transaktionen liege um fast ein Drittel über dem Vorjahr. So konnte im Mai der US-Versicherer AIG seine Japan-Zentrale in Tokio für 115,5 Mrd. Yen (880 Mill. Euro) an Nippon Life verkaufen. Die US-Gesellschaft Lone Star Funds übernahm für 120 Mrd. Yen nahezu 100 Wohngebäude des insolventen japanischen Reit New City Residence.