Immobilien

Japans Markt bleibt in Schwung

Ende des Nullzinses macht wählerischer - Morgan Stanley mit großem Deal

Japans Markt bleibt in Schwung

bib Japan – Nach dem Ende der Nullzinspolitik in Japan dürften Immobilieninvestoren in dem Land bei Zukäufen künftig wählerischer vorgehen. Denn mit steigenden Zinsen wird es für sie schwieriger, ihren Renditevorteil etwa gegenüber Staatsanleihen zu behaupten. Gleichzeitig steigt der Wettbewerb um erstklassige Grundstücke und Gebäude, weil aus dem In- und Ausland Gelder in den japanischen Markt fließen. Dem STB Research Institut zufolge hatten privat aufgelegte Immobilienfonds in Japan Ende Dezember ein Volumen von insgesamt 4,4 Bill. Yen (30 Mrd. Euro) angehäuft. In börsengelisteten Real Estate Investment Trusts (Reits) waren 3,4 Bill. Yen geparkt. Insgesamt stieg das Volumen zum Vorjahr um 80 %. Zwar haben die Reits seit Jahresbeginn an der Börse an Wert eingebüßt.Doch der Handel mit japanischen Immobilien ist nach wie vor in Schwung. So hat etwa der Morgan Stanley Real Estate Fund Anfang Juli in Tokio das Shiba Park Building verkauft – laut Wirtschaftszeitung “Nikkei Shimbun” mit 143 Mrd. Yen (973 Mill. Euro) die bisher teuerste Einzeltransaktion in Japan überhaupt. Zwar schweigt sich Morgan Stanley zu Deal und Kaufpreis aus. Große NachfrageDoch Fred Schmidt, zuständig für die Japan-Investments des Immobilienfonds, hält den japanischen Markt derzeit für einen der aufstrebendsten weltweit. Seit 1997 hat der Morgan-Stanley-Fonds insgesamt 1,7 Bill. Yen in japanische Immobilien investiert. Erst im März hat die Investmentbank einen weltweiten Fonds über rund 20 Mrd. Euro aufgelegt, der knapp die Hälfte seines Geldes in Nippon anlegen soll.Der jahrelange Preisverfall japanischer Immobilien hat sich bereits deutlich abgeschwächt. Im vergangenen Jahr sind die Gewerbeimmobilienpreise in Tokio und anderen Metropolen erstmals seit 1990 wieder gestiegen. In Top-Lagen wurden in Einzelfällen Preisanstiege von 20 % und mehr gemessen. Auch die Mietpreise ziehen in zentralen Lagen wieder an. Die Leerstandsrate in Tokio ist Immobilienmaklern zufolge so niedrig wie seit Anfang der neunziger Jahre nicht mehr. Angesichts steigender Kaufpreise suchen Immobilieninvestoren zunehmend in regionalen Metropolen nach Objekten.