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Kapitalerhalt hat bei Anlegern Priorität

Börsen-Zeitung, 14.9.2013 ars Frankfurt - Die Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 hat einen bleibenden Eindruck bei den Anlegern hinterlassen. Risikovermeidung und langfristiger realer Kapitalerhalt hat seitdem Vorrang....

Kapitalerhalt hat bei Anlegern Priorität

ars Frankfurt – Die Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 hat einen bleibenden Eindruck bei den Anlegern hinterlassen. Risikovermeidung und langfristiger realer Kapitalerhalt hat seitdem Vorrang. 94,5 % der Vermögensverwalter in Deutschland nennen dies als primäres Ziel ihrer Kunden. Eine langfristige Outperformance des Marktes und hohe laufende Erträge werden nur von 28,6 % beziehungsweise 20,9 % der Vermögensverwalter angegeben. Das geht aus der Studie “Vermögensverwaltung heute” hervor, die die Derivate Consultant Isarvest und die Kommunikationsagentur Ketchum Pleon gemeinsam durchgeführt haben. Im Rahmen der Studie befragten sie im Juli und August 2013 online 124 Vermögensverwalter und Bankberater.Nach den Marktturbulenzen haben die Anleger auch ihre Renditeerwartungen nach unten geschraubt. Zwei Drittel der Vermögensverwalter heben hervor, dass ihre Kunden die Renditeziele dauerhaft gesenkt haben. Nur 2 % der Befragten berichten von höheren angestrebten Renditen. Durch die niedrigeren Renditeerwartungen der Anleger ist allerdings auch das Kostenbewusstsein gewachsen. Gemäß der Angaben von einem Drittel der Vermögensverwalter legen die Kunden besonderen Wert auf niedrige Kosten. Die Befragung ergab ferner, dass rund 82 % der Vermögensverwalter Produkte schätzen, die ihnen die Möglichkeit zur Diversifizierung geben. Dabei sind liquider Handel und günstige Kosten wichtig. 85,1 % setzen daher aktiv gemanagte Fonds im Portfoliomanagement ein und 50 % der Befragten Exchange Traded Products (ETP) wie beispielsweise börsengehandelte Indexfonds (ETF). 41,8 % der Interviewten investieren maximal 10 % ihres Portfolios in Passivprodukte. Weitere 22,4 % legen bis zu 20 % des verwalteten Vermögens in den Indexfonds an. Knapp 30 % wählen sogar einen noch höheren Anteil.