Immobilien

Kapitalwerte dürften auch in diesem Jahr zulegen

Jones Lang LaSalle vorsichtig - Flächenoptimierung dominiert bei Neuvermietungen, nicht Expansion

Kapitalwerte dürften auch in diesem Jahr zulegen

ge Berlin – Die europäischen Immobilienmärkte spiegeln die unterschiedlich schnelle konjunkturelle Erholung in den einzelnen Ländern wider. Insgesamt ist der Kapitalwertindex 2010 um fast 18 % gestiegen – wobei Deutschland deutlich hinterherhinkt. Dank wieder steigender Mieten dürfte das Wertwachstum nach Meinung von Jones Lang LaSalle im laufenden Jahr anhalten.Trotz dieser positiven Marktverfassung erwartet das Maklerhaus, dass es noch über das Jahr 2014 hinaus dauern könnte, bis die Spitzenwerte von 2007 wieder erreicht werden. Getrieben wird das Kapitalwertwachstum 2011 bei in vielen Märkten stabileren Renditen von den rascher steigenden Mieten.Der Mietpreisindex hatte im vierten Quartal nochmals um 0,8 % zugelegt, womit er in der gesamten Periode 2010 um 5,4 % geklettert war, nach einem Minus von fast 14 % zuvor. Die größten Veränderungen in Deutschland verbuchten Berlin (plus 2,5 %), Düsseldorf (2,2 %) und München mit einem Zuwachs von 1,8 %. Rückläufige Werte mussten lediglich Barcelona (- 2,6 %), Madrid und Edinburgh hinnehmen. Die zumeist starke Differenz im Mietpreiswachstum zwischen erstklassigen Flächen verglichen mit älteren Beständen bestehe weiter. Erst wenn sich die wirtschaftliche Erholung auch in steigenden Flächenumsätzen niederschlage, würden auch B-Flächen wieder eine positive Entwicklung zeigen, ist sich Jones Lang LaSalle sicher.Dabei zeigen die Daten, dass der Flächenumsatz zu Jahresschluss mit fast 3 Mill. Quadratmetern (ein Fünftel mehr als im Quartal zuvor) ein Niveau erreicht hat, das seit 2007 nicht mehr verzeichnet worden war. Im gesamten Jahr 2010 wurden damit europaweit 10,7 Mill. qm neu vermietet, knapp ein Drittel mehr als 2009. Allerdings dienten die neuen Flächen zumeist nicht der Expansion, sondern der Flächenkonsolidierung, warnt Jones Lang LaSalle vor allzu großem Optimismus. “Dieses eher vorsichtige Agieren wird auch 2011 den europäischen Markt charakterisieren, denn die Erholung birgt nach wie vor Risiken”, heißt es im jüngsten Marktbericht.Die Leerstandsquote in Europa hat sich im vierten Quartal erstmals leicht verringert. Dagegen zeigten die deutschen Immobilienhochburgen – bis auf Berlin – ein anhaltendes Wachsen der Leerstände. Insgesamt stehen laut Jones LaSalle europaweit immer noch fast 26 Mill. qm Büroflächen leer – fast doppelt so viel wie im Sommer 2007, als das Angebot am knappsten war.Parallel zur wirtschaftlichen Erholung verbesserten sich auch die Investmentmärkte. Wurden im dritten Quartal 22,5 Mrd. Euro in europäi sche Bürobauten investiert, schnellte der Wert zum Jahresschluss um gut 60 % auf ca. 36 Mrd. Euro. Insgesamt lagen die Direktinvestitionen in Gewerbeimmobilien damit 2010 bei 102 Mrd. Euro, 45 % über Vorjahr, aber immer noch 60 % unter dem Rekordjahr 2006.