Immobilien

King Sturge beobachtet Wandel zum Besseren

Atisreal: Minus 80 Prozent bei Gewerbeinvestments

King Sturge beobachtet Wandel zum Besseren

ge Berlin – Trotz täglich neuer wirtschaftlicher Horrormeldungen zeigen sich Immobilienexperten zunehmend optimistisch. Schon zum dritten Mal hintereinander legte der von der Beratungsfirma King Sturge ermittelte Immobilienklima-Index zu – während der auf realwirtschaftlichen Daten beruhende Immobilienkonjunktur-Index im März auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2000 fiel. Dagegen vermittelten die befragten rund 1 000 Immobilienexperten eine zuversichtliche Stimmung. Zwar ist sich Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge in Deutschland, noch ungewiss, ob der zu beobachtende Wandel zum Besseren von Dauer ist. Er zeige jedoch eine “signifikante Änderung der Sicht der Dinge” bei den allmonatlich befragten Experten.Motor des Stimmungswandels ist das um ein Viertel verbesserte Investmentklima. Das satte Plus gebe Hinweise auf steigende Preise und zunehmende Transaktionen. Einige Immobilienmärkte böten dank gestiegener Renditen schon heute wieder “attraktive Markteintrittschancen”, schreibt Hettrich in seinem Kommentar. Den größten Stimmungsaufschwung zeigten Handelsimmobilien, gefolgt von Büros. Dagegen mussten sich Wohnimmobilien mit einem kleinen Plus zufrieden geben. “Auftauen der Schockstarre”Die seit eh und je als krisensicher geschätzten Wohninvestments überstiegen trotz des nur kleinen Zuwachses aber erstmals seit längerem wieder die Marke von 100 Zählerpunkten, was mehr positive als negative Ausblicke dokumentiert. Handelsimmobilien kamen trotz des großen Sprungs nur auf 56 Zähler, Büros sogar nur auf 32 Punkte. Beide Marktsegmente stünden damit zwar noch auf einem insgesamt niedrigen Niveau. Doch zeige sich auch hier ein Vertrauenszuwachs, der ein “langsames Auftauen aus der Schockstarre als möglich erscheinen lässt”, schreibt Hettrich weiter.Trotz der seit drei Monaten anhaltenden Stimmungsverbesserung lag der Klima-Index im März bei nur 52,9 Zählern – womit immer noch die Mehrheit der befragten Fachleute von einer schlechten immobilienwirtschaftlichen Entwicklung ausgeht – “aber ihre Zahl wird geringer”, betont der King-Sturge-Chef. “Markt für Sparkassen”Wesentlich skeptischer zeigt sich mit Atisreal einer der Befragten. Nachdem die Beratungsfirma für Gewerbeimmobilien im ersten Quartal nur noch Investments von 1,7 Mrd. Euro registrierte – was einem Minus von 80 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht -, spricht Atisreal-Chef Peter Rösler von einer weiteren Verschärfung der Lage. Größere Aktivitäten zeigten sich bislang nur “im kleinteiligen Bereich, in dem vielfach über Sparkassen oder Regionalbanken finanziert werden kann”. Zugleich seien aber auch wachsende Akquisitionsbemühungen von eigenkapitalstarken Investoren, wie etwa offenen Fonds zu beobachten.Von den bis Ende März insgesamt investierten 1,7 Mrd. Euro entfielen 1,6 Mrd. auf Einzeldeals und lediglich 131 Mill. auf Portfolioverkäufe, ermittelte Atisreal. Einzelhandelsobjekte waren mit einem Anteil von 36 % am gefragtesten, gefolgt von Büros mit 33 %. In den sechs wichtigsten Investmentstandorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München wurden knapp 700 Mill. Euro investiert – auch hier ein Rückgang von etwa vier Fünftel. An der Spitze lag mit Investments von 226 Mill. München, gefolgt von Berlin mit 151 Mill. Euro.