Immobilien

Konsum treibt Anleger in Einzelhandel

Jones Lang LaSalle: 2010 bisher 6 Mrd. Euro umgesetzt

Konsum treibt Anleger in Einzelhandel

tl Frankfurt – Der Einzelhandel hat sich in Deutschland zum Motor des Immobilieninvestmentmarkts entwickelt. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres lag das Einzelhandelsinvestitionsvolumen bei knapp 6 Mrd. Euro, fast die Hälfte des gesamten von CB Richard Ellis erfassten Transaktionsvolumens von 12,3 Mrd. Euro. Der Makler erwartet künftig ein stärkeres Interesse an Projektentwicklungen.Das Einzelhandelsinvestitionsvolumen lag hierzulande in den ersten drei Quartalen 2010 bei 5,96 Mrd. Euro, um 72 % über dem Ergebnis des gesamten Vorjahres (3,5 Mrd. Euro). Der größte Teil entfiel auf Shoppingcenter (2,64 Mrd. Euro), gefolgt von Fachmärkten bzw. Fachmarktzentren (knapp 2 Mrd. Euro) und innerstädtischen 1A-Einzelhandelsimmobilien (1,2 Mrd. Euro). Konjunktur beflügeltBegründet wird dies von Jan Linsin, Leiter Research bei CBRE in Deutschland, mit dem äußerst dynamischen Konjunkturaufschwung hierzulande, der zunehmend auch vom Binnenkonsum getragen werde. “Dies sorgt für einen regelrechten Run in- und ausländischer Investoren auf großflächige Handelsimmobilien.” Im Fokus ständen neben erstklassigen Einkaufszentren vermehrt Fachmärkte und Fachmarktzentren mit lang laufenden Mietverträgen und bonitätsstarken Mietern. “Bemerkenswert waren im dritten Quartal vor allem die Paketverkäufe diverser Aldi- und Lidl-Discounter an institutionelle Investoren, die verstärkt ihre Multi-Asset-Portfolios in Richtung der weniger konjunkturabhängigen Einzelhandelsimmobilien umschichten”, sagt Linsin.Wichtigste Käufergruppe waren im bisherigen Jahresverlauf Immobilienaktiengesellschaften und Reits, die durch Kapitalerhöhungen Einzelhandelsobjekte für 1,65 Mrd. Euro erwerben konnten. An zweiter Stelle folgten nach den CBRE-Erhebungen Versicherungen und Pensionskassen mit 1,13 Mrd. Euro. Auf offene Immobilienfonds entfiel in den ersten drei Quartalen ein Volumen von rund 1 Mrd. Euro. Allerdings haben sie, im Gegensatz zu den beiden erstgenannten Investorengruppen, nicht nur gekauft, sondern auch etwas verkauft.Größte Verkäufergruppe waren Projektentwickler und Bauträger mit etwas mehr als der Hälfte des gesamten Transaktionsvolumens (3,1 Mrd. Euro) in den ersten drei Quartalen 2010. Auf Unternehmen entfielen 21 % der Verkäufe (über 1,25 Mrd. Euro).Die Nettoanfangsrendite für erstklassige Handelsimmobilien in den etablierten 1A-Lagen gibt CBRE im Durchschnitt der sechs deutschen Investmentzentren mit weiterhin stabil 4,65 % an.