Immobilien

Krise verhilft zu realitätsnahen Preisen

Europäische Länder nähern sich bei Marktusancen an

Krise verhilft zu realitätsnahen Preisen

ge Berlin – Die Immobilienkrise und die damit einhergehende äußerste Zurückhaltung bei Anlegern haben kräftig dazu beigetragen, dass Käufer keine “Mondpreise” mehr für ihr Investment zahlen. Nach einer Untersuchung der IPD Investment Property Datenbank wichen 2008 nur noch 40 % aller Verkaufspreise um mehr als 10 % von der jeweils letzten Bewertung ab – während nur zwei Jahre zuvor noch weit mehr als die Hälfte aller Deals in Deutschland und den Niederlanden große Differenzen nach oben oder unten zeigten. Bemerkenswert ist für IPD-Managing Director Daniel Piazolo zudem, dass es in den vergangenen Jahren zu einer großen Angleichung der Werte auf dem Kontinent und Großbritannien kam, was die zunehmende Reife der Märkte dokumentiere.Unterschiede zeigen sich in der zusammen mit der Royal Institution of Chartered Surveyors erarbeitete Studie allerdings in den Abweichungen. Während die Verkaufspreise in Zentraleuropa in der Mehrzahl über der letzten Bewertung fixiert wurden (andernfalls müssten sich die Manager gegenüber ihren Fondszeichnern auch aufwändig rechtfertigen), lagen die Preise im Vereinigten Königreich tendenziell unter dem Fair Value. Die Erklärung dürfte sein, dass der dramatische Preisverfall in London die Bewertungen nur Wochen nach der letzten Schätzung schon überholt hatte.Offen bleibt, ob die starke Annäherung der europäischen Länder nur ein krisenbedingter Zufall ist, oder ob sich darin eine Tendenz zu zunehmend reifen und transparenten Märkten dokumentiert. In den vergangenen zehn Jahren zeigten sich jedenfalls starke Ausschläge der kontinentalen Werte, während Großbritannien mit einer hohen Übereinstimmung einsam an der Spitze lag.