Immobilien

Lazard: Markt auf Rekordkurs

Börsen-Zeitung, 11.10.2007 cru Düsseldorf - Die an der New Yorker Börse notierte Investmentbank Lazard rechnet trotz der Bremswirkungen durch die US-Hypothekenkrise in diesem Jahr mit einem Rekordvolumen für den deutschen Investmentmarkt. Im Vorjahr...

Lazard: Markt auf Rekordkurs

cru Düsseldorf – Die an der New Yorker Börse notierte Investmentbank Lazard rechnet trotz der Bremswirkungen durch die US-Hypothekenkrise in diesem Jahr mit einem Rekordvolumen für den deutschen Investmentmarkt. Im Vorjahr lag der gesamte Transaktionswert bei 50 Mrd. Euro. “Für dieses Jahr erwarten wir ein Volumen von 50 Mrd. bis 60 Mrd. Euro”, sagte Sven Helmer, Geschäftsführer bei Lazard in Frankfurt, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Lediglich Transaktionen mit einem Wert von mehr als 1 Mrd. Euro seien derzeit schwierig.Der Markt für syndizierte Kredite in diesen Größenordnungen sei “vorübergehend verstopft”. Mit einer Entspannung sei aber voraussichtlich schon zum Monatsende zu rechnen. Weniger berührt seien Transaktionen mittlerer Größe. “Wir sehen nach wie vor eine erhebliche Nachfrage im Bereich um 500 Mill. Euro”, sagte Helmer.Der größte von Lazard in diesem Jahr in Deutschland betreute Immobilien-Deal war der Verkauf der Baumarktkette Max Bahr an den Wettbewerber Praktiker und die japanische Investmentbank Nomura für 800 Mill. Euro. Helmer erwartet, dass die Nachfrage der Investoren nach deutschen Immobilien anhält, sich aber leicht abschwächt. Grund sind die steigenden Kreditzinsen bei gleichzeitig sinkenden Anfangsrenditen. So liegt der Sechsmonats-Euribor-Geldmarktzins mit 4,75 % etwa genauso hoch wie die Mietrendite aus erstklassigen Büroimmobilien.Die Schere hat sich also bereits geschlossen. Käufe lohnen nur noch dann, wenn sich steigende Mieten und sinkende Leerstände für die Zukunft abzeichnen. “Die Investoren weichen deshalb zunehmend auf andere Marktsegmente wie Logistik-, Entertainment- oder Hotel-Immobilien aus”, sagte Helmer. Nachfrage sieht Helmer bei einzelnen internationalen Großinvestoren, die in deutsche, börsennotierte Immobiliengesellschaften investieren wollen. “Es stehen derzeit 15 Unternehmen in Deutschland bereit, die in den Reit-Status konvertieren wollen”, sagte Helmer.