Immobilien

Logistik-Investments ebben ab

Jones Lang LaSalle: Transaktionsvolumen ist um gut ein Drittel gesunken

Logistik-Investments ebben ab

cru Düsseldorf – Das Volumen von Investments in deutsche Logistikimmobilien ist in der ersten Hälfte dieses Jahres gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 35 % auf 765 Mill. Euro gesunken. Gleichzeitig ging der Vermietungsumsatz mit Lagerflächen um 10 % gegenüber dem Rekord des Jahres 2006 zurück – auf 1,6 Mill. Quadratmeter. Das meldet der internationale Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle (JLL). Der Rückgang am Investmentmarkt für Logistikimmobilien sei auf die anhaltende Knappheit an Produkten zurückzuführen, die nicht zuletzt mit der Praxis der Entwickler zusammenhänge, neue Objekte überwiegend in eigene Fonds zu stellen. Die wenigen spekulativen Developments würden häufig mit Co-Investoren durchgeführt. “Für die zweite Jahreshälfte erwarten wir ein höheres Transaktionsvolumen”, wird JLL-Industrieimmobilien-Experte Rainer Koepke zitiert.Getrieben werde der Markt durch Deals zwischen Investoren sowie Verkäufen von Unternehmen an Investoren. Allerdings werde das Rekordvolumen des Jahres 2006 von rund 2,4 Mrd. Euro nicht erreicht werden. “Wir gehen von einem Ergebnis unter 2 Mrd. Euro aus”, so Koepke. Alte Gebäude gefragtDie Nachfrage nach Logistikimmobilien bleibe aber ungebrochen hoch. Im obersten Segment pendelten sich die Renditen bei etwa 6 % ein. Um höhere Renditen zu erreichen, würden auch ältere Bestandsgebäude mit Wertschöpfungspotential erworben oder sogar multifunktionale Produktionsflächen verstärkt nachgefragt. Beides geschehe mit höheren Renditeerwartungen. Verkäufer von Logistikimmobilien waren im ersten Halbjahr vor allem Nicht-Immobilien-Unternehmen (38 %) und Immobilien-AGs (20 %). Rund drei Viertel der Verkäufe entfielen auf deutsche Marktteilnehmer.Unter den Käufern dominierten mit rund der Hälfte des Volumens ausländische Real Estate Investment Trusts (Reits) sowie Vermögensverwalter und Immobilien-AGs mit zusammen 26 %. Fast alle Käufe wurden von Auslandsinvestoren getätigt, wobei rund die Hälfte des Volumens auf Briten entfällt.Beim Umsatz von Lagerflächen stellt JLL zwar einen Rückgang gegenüber dem Vorjahreshalbjahr fest. Doch liegt der Vermietungsumsatz mit einem deutlichen Plus von 20 % über dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Deutlich mehr als die Hälfte vom Gesamtumsatz entfiel dabei auf die Gebiete außerhalb der Ballungsräume. Die Aktivitäten in den Top 5-Ballungsräumen zeigten demgegenüber einen hohen Rückgang von 37 % auf knapp eine halbe Million Quadratmeter. Grund für das Minus sei der außergewöhnliche Run auf Logistikflächen an diesen Standorten im Jahr 2006, als das Volumen um 45 % zugelegt hatte. Die Rückgänge in den anderen vier Ballungszentren lägen zwischen 4 % in der Region München und 60 % in der Region Düsseldorf. In Düsseldorf fehlten im ersten Halbjahr die Großdeals. Weiter leicht steigende Umsätze auf hohem Niveau verzeichneten laut JLL die Gebiete außerhalb der Ballungsräume mit einem Plus von 10 % auf gut 1,1 Mill. Quadratmeter. Im Halbjahresvergleich sei das Volumen der so genannten “Eigennutzerdeals” um 83 % auf 620 000 Quadratmeter gestiegen. Damit liege der Anteil der eigengenutzten Flächen bei mehr als der Hälfte des Umsatzvolumens. Starke regionale Flächenumsätze habe es vor allem im Ruhrgebiet mit fast 170 000 Quadratmetern und im Raum Kassel/Bad Hersfeld gegeben. Hohe LagermietenIndustrie-Immobilien-Experte Koepke geht angesichts der starken Nachfrage außerhalb der Ballungsräume und dem dort erstmals erwarteten Umsatzvolumen von über 2 Mill. Quadratmetern auch für 2007 von einem sehr guten Lagerflächen-Umsatzniveau aus. “Bundesweit dürfte die 3-Mill.-Quadratmeter-Marke wieder übertroffen werden.” Schwierig bleibe es in den Top 5-Ballungszentren, die unter der mangelnden Versorgung mit modernen Bestandsimmobilien und der vergleichsweise hohen Mieten litten. Das Rekordniveau von 1,5 Mill. Quadratmetern aus dem Jahr 2006 werde unterschritten. JLL rechne mit einem Umatz in den fünf Ballungszentren von knapp über 1 Mill. Quadratmetern.