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Long-Short-Aktienstrategien puffern Verluste ab

Studie: Sorgfältige Fondsmanager-Auswahl wichtig

Long-Short-Aktienstrategien puffern Verluste ab

ars Frankfurt – Die lockere Geldpolitik der Notenbanken verleiht den Aktienmärkten Flügel. An den wichtigsten internationalen Handelsplätzen wie New York, Tokio und Frankfurt werden Anleger seit dem Jahresbeginn mit zweistelligen Renditen belohnt. Auch die Fonds, die alternative Aktienstrategien verfolgen, können von den positiven Rahmenbedingungen profitieren. Aufgrund der asymmetrischen Chance-Risiko-Profile fallen die Renditen allerdings bescheidener aus. Die Analysten von Absolut Research weisen in ihrer jüngsten Studie zu den Long-Short-Produkten unter alternativen Ucits-Fonds allerdings darauf hin, dass sich Anleger mit den Folgen eines möglichen Entzugs der Liquidität auseinandersetzen müssen.Sie empfehlen alternative Aktienfonds, mit denen Anleger einerseits von dem Renditepotenzial der Anlageklasse Aktien profitieren und sich gleichzeitig vor extremen Verlusten schützen können. Die Hamburger mahnen, dass sich weder die ultraexpansive Geldpolitik noch Aktienmarktrenditen von jährlich 12 % wie in den vergangenen fünf Jahren im Dax ewig fortsetzen werden. Anleger sollten sich bei den traditionellen Aktieninvestments auf kräftige Rückschläge einstellen, sobald die Notenbanken die geldpolitischen Zügel anziehen.Einen Vorgeschmack darauf erhielten die Märkte bereits im Mai und Juni dieses Jahres, als der Dax kurzzeitig um 9 % fiel, als die Anleger nach Äußerungen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke auf einen schrittweisen Liquiditätsentzug spekulierten. Obwohl die Marktteilnehmer bereits über den Zeitpunkt spekulierten, wurden viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt.Mit welchem Korrekturausmaß der Anleger rechnen muss, zeigt sehr gut die Vergangenheit. Absolut Research erinnert dabei an die drei großen Verlustphasen zwischen 1999 und heute. Die Analyse von Absolut Research zeigt, dass in jeder dieser Phasen die Kurse um mehr als 25 % zurückgingen. Mit einem Minus von knapp 70 % wies das Platzen der Internetblase die größten Verluste auf. Mit Investments in alternativen Aktienfonds erwarten die Hamburger Analysten allerdings geringere Verluste. Während der drei größten Verlustphasen des Dax seien alternative Long-Short-Aktienfonds in der Lage gewesen, die Verluste auf jeweils ein Drittel der Dax-Verluste zu begrenzen. Während des Platzens der Internetblase hätten Long-Short-Produkte die Verluste auf knapp 22 % begrenzt. Während des Markteinbruchs des Dax um 9,2 % im Frühjahr hätten alternative Long-Short-Aktienfonds nur 2,7 % verloren. Einbrüche erwartetUm aus diesen Erfahrungen Erkenntnisse für zukünftige Entscheidungen abzuleiten, hat Absolut Research umfangreiche Berechnungen durchgeführt. Anleger sollten demnach in den kommenden ein bis drei Jahren mit Drawdowns von 21 % bis 34 % rechnen. Je weiter der Blick in die Zukunft, desto höher der potenzielle Drawdown, so die Analysten. Mit alternativen Long-Short-Strategien sei zwar auch mit potenziellen Verlusten zu rechen. Es sei jedoch zu erwarten, dass die Verluste erneut auf etwa ein Drittel der Einbußen eines traditionellen Investments begrenzt werden können. Je nach Zeitfenster und Parametrisierung liegt der erwartete Maximum Drawdown nach Berechnungen des Hamburger Analysehauses zwischen 6 % und 12 %.Es wird allerdings in der Studie darauf hingewiesen, dass es auch bei der Verlustbegrenzung auf den geeigneten Fondsmanager ankomme. “Eine sorgfältige Auswahl ist unabdingbar, ansonsten läuft ein Anleger Gefahr, dass die positiven Effekte alternativer Strategien nicht zum Tragen kommen”, heißt es in der Studie. Absolut Research hat abschließend einen Vergleich zwischen alternativen Aktienfonds mit dem höchsten Verhältnis von Rendite (p. a.) zu maximalem Drawdown und dem Dax vorgenommen. Dabei zeigt sich, dass die besten alternativen Aktienfonds Drawdown Ratios von 2,5 und mehr aufweisen. Der Dax kam dagegen nur auf eine Drawdown Ratio von 0,4. Der Leitindex erzielte zwar im Dreijahreszeitraum eine Rendite von 11,3 % p. a., er musste allerdings in diesem Zeitraum einen Verlust von maximal 26,8 % hinnehmen. Zu den besten Fonds gehört der Absolute Insight UK Equity Market Neutral Fonds mit einer Drawdown Ratio von 4,7 %. Der Fonds kam nahezu ohne Verlust durch die vergangenen drei Jahre. Die Rendite lag bei 3 % jährlich.