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Low-Risk-Fonds glänzen in der Krise

Strategie limitiert absolute Risiken - Manager streben hohe Sharpe Ratio an

Low-Risk-Fonds glänzen in der Krise

Von Armin Schmitz, FrankfurtIn Zeiten niedriger Risikobudgets sind Investments mit einer niedrigen Volatilität gesucht. Die wachsende Rentabilitätsorientierung, die niedrigen Zinsen und die regulatorischen Anforderungen verlangen nach einem stärkeren Management der Risiken. Im Allgemeinen steuern die institutionellen Anleger die Verlustrisiken von Aktien im Rahmen der strategischen Asset Allocation. Die Messung des Anlageerfolges eines Managers erfolgt dann relativ zu dem Marktindex, der als Grundlage für die strategische Aktienquote bestimmt wurde. Viele Fondsmanager limitieren allerdings die Risiken relativ zur Benchmark und weniger die absoluten Risiken.Die Finanzkrisen in den vergangenen Jahren sorgten für ein wachsendes Interesse an Minimum-Variance-Strategien, die auf Werte mit niedriger Volatilität und geringen Korrelationen zueinander setzen. Nachteilig ist häufig, dass diese Minimum-Variance-Kennzahlen auf Daten der Vergangenheit beruhen. Daher sorgten beispielsweise die Finanzwerte nach der Pleite des US-Investmenthauses Lehman Brothers für einen entsprechenden Abwärtsdruck in den Minimum-Variance-Portfolien.Eine Alternative, die die Nachteile der Minimum-Variance-Strategien umgehen soll, sind Low-Risk-Konzepte. Die Deka setzt bei ihrem LowRisk Euroland (LU0713853298) auf ein quantitatives Modell, mit dem die risikoadjustierten Renditen optimiert werden sollen, indem die absoluten Risiken im Aktienportfolio reduziert werden. Andererseits wird die Maximierung der risikoadjustierten Rendite bzw. der Sharpe Ratio angestrebt. Benchmark fehltDer Deka-Fonds orientiert sich nicht an einer Benchmark. Daher zählt die absolute Betrachtung des Risikos und nicht die Abweichung von dem Referenzindex. Es geht bei dieser Strategie nicht darum, Risiken vollkommen undifferenziert zu vermeiden. Stattdessen geht der Fonds gewünschte Risiken gezielt ein und will dabei Diversifikationspotenziale nutzen. Bei der Auswahl der geeigneten Titel wendet Fondsmanager Sven Björn Thießen ein Scoring-Modell an. Dieses Modell besteht aus 70% Risikofaktoren und 30% fundamentalen Kennzahlen. Darüber hinaus wird als weiterer Faktor das Momentum der Portfoliotitel beobachtet. Es zeigte sich, dass das Risiko des Low-Risk-Fonds seit der Auflegung niedriger war als das des Stoxx600. In den zurückliegenden zwölf Monaten erreichte der Fonds eine Rendite von 27,4%. Im ersten Quartal 2013 erzielte Thießen eine Rendite 7,4%. Der Euro Stoxx50 kam im Vergleich auf einen Wertzuwachs von nur 2%.Auch der Robeco European Conservative Equities D Euro (LU0339661307) investiert in Aktien, die eine geringe Volatilität aufweisen und ein nur geringes zu erwartendes Abwärtsrisiko haben. Der Robeco-Fonds erreichte in den vergangenen fünf Jahren eine Rendite von 4,4%. Im Dreijahreszeitraum betrug der Ertrag 9,1% p.a. bei einer Volatilität von 9,4%. Die Sharpe Ratio betrug 1,02. In den zurückliegenden zwölf Monaten stieg der Wert der Fondsanteile um 27,6%. Aufgrund dieser Chance-Risiko-Kennzahlen wurde der Fonds von Morningstar mit der maximalen Zahl von fünf Sternen ausgezeichnet.