Immobilien

Neues Gewand für spanische Reits

Börsen-Zeitung, 27.11.2008 ae Madrid - Das spanische Finanzministerium hat seinen vorläufigen Gesetzentwurf zur Einführung von börsennotierten Immobilienfondsgesellschaften - international als Reits (Real Estate Investment Trust) bekannt - völlig...

Neues Gewand für spanische Reits

ae Madrid – Das spanische Finanzministerium hat seinen vorläufigen Gesetzentwurf zur Einführung von börsennotierten Immobilienfondsgesellschaften – international als Reits (Real Estate Investment Trust) bekannt – völlig umgekrempelt. Die Gesellschaften, die Eigentümer der vermieteten Immobilien sein müssen, werden nicht – wie zunächst vorgesehen und in anderen Ländern üblich – von der Steuer befreit, sondern müssen ihren Gewinn mit 18 % statt den sonst üblichen 30 % versteuern. Im Gegenzug strich das Finanzministerium das Limit von 5 % für einen einzelnen Aktionär und lässt nun Mehrheitsaktionäre zu. Zudem will Spanien offenbar einem Missbrauch dieser Steuerfreiheit durch Steuerausländer zuvorkommen. Die Socimi, wie die Reits in der spanischen Version heißen (Sociedades Cotizadas de Inversión en el Mercado Inmobiliario), müssen mindestens 90 % ihrer Mieteinnahmen an die Aktionäre ausschütten. Zudem ist ein Mindestkapital von 15 Mill. Euro sowie eine Börsennotierung ein Muss. Die Banken zeichnen sich als eine der größten Interessenten für die Lancierung von Reits ab: Nach dem Ende des spanischen Immobilienbooms kauften sie bereits Immobilien für fast 5 Mrd. Euro zurück, deren Eigentümer die Kredite nicht mehr bedienen konnten. Die Reits bieten eine bisher nicht existente Möglichkeit, diese Aktiva sinnvoll einzusetzen. Sinkt die Beteiligung an den Socimi unter 50 %, dürften die Institute die Aktiva sogar aus der Bilanz nehmen und damit ihre Ausfallquote “säubern”, schreibt die Zeitung “Expansión”.