Immobilien - Gastbeitrag

Offene Fonds profitieren von steuerfreien Erträgen

Börsen-Zeitung, 23.9.2010 Die Branche der offenen Immobilienfonds leidet derzeit unter einem massiven Vertrauensverlust. Trotzdem sollten Anleger nicht den Stab über dieses Investmentsegment brechen. Seine großen Vorteile sind nämlich auch weiterhin...

Offene Fonds profitieren von steuerfreien Erträgen

Die Branche der offenen Immobilienfonds leidet derzeit unter einem massiven Vertrauensverlust. Trotzdem sollten Anleger nicht den Stab über dieses Investmentsegment brechen. Seine großen Vorteile sind nämlich auch weiterhin intakt. Nach wie vor geeignetAufgrund ihrer langfristig geringen Performance-Schwankungen eignen sich konservativ aufgestellte offene Immobilienfonds nach wie vor für den Vermögensaufbau und als Baustein für die Altersvorsorge. Natürlich können auch offene Immobilienfonds nicht das Wunder bewirken, sich vom Einfluss schwacher Märkte vollständig abzuschotten. Trotzdem bleibt die Assetklasse durch ihre auf Kontinuität ausgelegte Bewertungsmethodik krisentauglicher als viele andere Investments, deren Rendite ins Minus drehte.Im Vergleich zu schwankungsintensiven Immobilienaktien fühlen sich risikoaverse Anleger durch die niedrigere Volatilität bei offenen Immobilienfonds besser aufgehoben.Offene Immobilienfonds sind in der Regel breit diversifiziert. Auch das reduziert das Risiko im Vergleich mit den meist spezialisierten Immobilienaktien und empfiehlt die Produkte als klassische Basisinvestments.Auf der Strecke im Eifer des Gefechts um offene Immobilienfonds bleibt meistens, dass die Rendite der Fonds eben nicht nur aus ihrer Wertentwicklung besteht. Im Unterschied zu Immobilienaktien, deren Investoren auf eine anlegerfreundliche Dividendenpolitik angewiesen sind, kommt der größte Anteil des Nettoertrags der Fonds ihren Anlegern zugute – durch Ausschüttung und die Möglichkeit der Wiederanlage der erwirtschafteten Beträge.In jahrelanger Kontinuität haben die Fonds hohe Ausschüttungen gezahlt; bis zu 4 % in der Spitze waren es im vergangenen Jahr. Dazu kommt, dass die Anleger von hohen steuerfreien Anteilen der Ausschüttung profitieren. Bis zu 80 oder sogar 100 % vereinnahmen sie derzeit steuerfrei – mit dem Effekt einer durchaus auskömmlichen Nachsteuerrendite. Rahmen muss passenDiese Argumente werden derzeit vom Schlachtenlärm in der Attacke gegen die Fonds übertönt. Deshalb müssen jetzt schnellstmöglich die regulatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Produkte ihre unbestreitbaren Vorteile wieder vollständig – und vernehmlich – ausspielen können.