Immobilien

Offene Immobilienfonds bewähren sich in der Krise

BVI-Studie ergibt Renditeplus selbst in turbulenten Zeiten - Risiken sinken durch Beimischung zu Aktienfonds

Offene Immobilienfonds bewähren sich in der Krise

ge Berlin – Die Beimischung offener Immobilienfonds in Portfolien privater und institutioneller Investoren steigert die Rendite und mindert das Risiko – und das in wirtschaftlichen Krisenzeiten sogar deutlicher als sonst. Dies ergab ein “Update” einer wissenschaftlichen Untersuchung aus dem Vorjahr. Während die Rendite offener Immobilienfonds in den vergangenen Monaten nur minimal litt, sackten Aktienfonds böse weg.Im Sommer 2008 hatte die vom Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) in Auftrag gegebene Studie “Offene Immobilienfonds als wesentlicher Baustein einer erfolgreichen Asset Allocation” ergeben, dass die Beimischung von Immobilienfonds die Rendite privater und institutioneller Anleger erhöht, die Risiken senkt und das Chance-Risiko-Verhältnis (Diversifikation) verbessert (vgl. BZ vom 27.8.2008).In dem nunmehr erfolgten Update, in dem die letztjährige Untersuchung über die Zuspitzung der Finanzkrise hinaus bis Februar 2009 verlängert wurde, zeigen dieselben Wissenschaftler, dass sich die positiven Diversifikationseffekte in den aktuellen Finanzturbulenzen nicht nur erhalten, sondern sich sogar verstärken. Ein wenig risikobereiter Privatinvestor kann nach den aktualisierten Berechnungen “das Risiko seines ohnehin schon defensiv ausgerichteten Portfolios durch Beimischung von offenen Immobilienfonds um 22 % senken” (verglichen mit 21 % im vergangenen Sommer), ermittelte Lutz Johanning, Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Kapitalmarktforschung an der WHU Otto Beisheim School of Management. Ein eher risikobereiter Privatinvestor könne mit der Anlage in Immobilienfonds das Risiko seines Gesamtinvestments gar um 42 % reduzieren nach “nur” 32 % vor der Eskalation der Finanzkrise.”Dies gilt genauso in den Portfolien institutioneller Investoren, auch wenn diese offene Immobilienfonds oftmals nur bis zu einer gesetzlich vorgeschriebenen Maximalhöhe von 25 % beimischen dürfen”, ergänzt Co-Autor Bernd Rudolph, Vorstand des Instituts für Kapitalmarktforschung und Finanzierung an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bis heute positive ErträgeHintergrund für die stabilisierende Wirkung ist die Beobachtung, dass sich die offenen Immobilienfonds durch ihr breites Anlagespektrum und den langen Anlagehorizont ganz wesentlich den Schwankungen des Aktienmarkts entziehen können. Anders als viele Dividendenpapiere konnten die offenen Immobilienfonds während aller Krisen im Untersuchungszeitraum seit Februar 1991 – und selbst in den vergangenen Monaten – positive Erträge erzielen, ermittelten die beiden Forscher.Demnach zeigte sich bei dem Update lediglich eine minimale Verringerung der durchschnittlichen Renditen um 0,01 Prozentpunkte auf 0,42 % monatlich – wobei die Wissenschaftler allerdings vorsichtshalber betonen, dass alle Berechnungen auf historischen Daten basierten und damit zukünftige Entwicklungen nicht erfasst werden könnten.Den optimalen Anteil von offenen Immobilienfonds im Portfolio risikoscheuer Anleger beziffern die Autoren auf inzwischen 25 %, nach 22 % bisher. Bei risikobereiteren Anlegern liege der günstigste Anteil nunmehr bei 30 %, verglichen mit 23 % zuvor.