Immobilien

Öko-Check für Gebäude wird global vergleichbar

IPD setzt mit Code einheitlichen Standard

Öko-Check für Gebäude wird global vergleichbar

gh Düsseldorf – Mit einem Environment Code können Unternehmen die Umweltfreundlichkeit ihrer Immobilien erstmals nach einem weltweit einheitlichen Standard messen. Die Investment Property Databank (IPD), die den Katalog federführend entwickelte, will damit der wachsenden Bedeutung des Umweltschutzes Rechnung tragen. Der Environment Code ist ein Katalog für die Erfassung, Messung und Analyse von Daten zur Umweltfreundlichkeit eines Gebäudes. Mit dem Code zielt IPD nach eigenen Angaben darauf ab, die internationale Vergleichbarkeit der ökologischen Performance von Gebäuden herzustellen. Es gehe nicht darum, bestehende Standards zu ersetzen, sagte Daniel Piazolo, Geschäftsführer von IPD Deutschland. Internationale Zertifizierungen für umweltfreundliche Immobilien wie das amerikanische LEED oder das britische BREEAM würden vielmehr als Grundlage herangezogen. Dabei würden auch landestypische Unterschiede berücksichtigt, zum Beispiel unterschiedlicher Stromverbrauch in Helsinki und Rom. Der Code enthält Angaben zu den Kategorien Wasser- und Energieverbrauch sowie zum anfallenden Müll. Die insgesamt 39 Kennzahlen lassen am Ende auf den Kohlendioxid-Ausstoß eines Gebäudes schließen. Dazu wird annäherungsweise ermittelt, wie viel Kohlendioxidausstoß der jährliche Stromverbrauch oder die zur Entsorgung des Mülls benötigte Energie verursachen. Die Aussage über den Ist-Zustand eines Gebäudes kann als Grundlage für einen “Umwelt-Gesundheitscheck” herangezogen werden, bei dem Verbesserungsmöglichkeiten zunächst identifiziert und später deren Umsetzung überprüft werden. Der Environment Code sei auf Bestandsimmobilien und Neubauprojekte anwendbar, sagte Piazolo. IPD biete ferner anonyme Vergleiche zwischen Unternehmen an, die einem Betrieb zeigen, wo seine Gebäude im Vergleich zur Konkurrenz stehen.Geeignet sei der Code für Gewerbeimmobilien wie Call-Center, Hotels, Supermärkte, Flughäfen, Krankenhäuser oder öffentliche Gebäude. In Großbritannien, wo der Code bereits zum Jahresanfang vorgestellt wurde, lasse die Regierung inzwischen die Hochschulen nach dem Code vergleichen, sagte Piazolo. Prozesse und GebäudeWie aus den Erläuterungen zum Katalog hervorgeht, ist der Vergleich von Industriebetrieben schwieriger. Hier sei der Code zwar prinzipiell anwendbar. Da aber technische Anlagen entscheidend für die ökologische Performance seien, müsse zwischen der Umweltverträglichkeit der Prozesse und der eigentlichen Nutzung des Gebäudes unterschieden werden. Neben IPD wirkten an der Erstellung des Katalogs die britische Bank Barclays, der Immobiliendienstleister Richard Ellis sowie die Prüfungsgesellschaft Bureau Veritas mit.