ars Frankfurt – Die Bestände von Platin-ETF und ETC sind wegen der Angst vor Versorgungsengpässen auf ein Rekordniveau gestiegen. Die fünf größten Exchange Traded Funds (ETF), bei denen die Anlegergelder mit physischem Platin hinterlegt sind, verzeichneten am Anfang der Woche einen Anstieg um 42 000 Unzen bzw. 2 %. Damit kletterten die Bestände erstmalig auf ein Rekordniveau von mehr als 2,3 Mill. Unzen. Das ist das größte Plus seit Anfang Mai. Die größten Zuflüsse verzeichnete der ETFS Physical Platinum Shares, der weltweit zweitgrößte Platin-ETF. Er wurde 2010 aufgelegt. Noch größere Bestände weist der New Gold Platinum auf, der erst im April dieses Jahres aufgelegt wurde.Auslöser ist ein von der Gewerkschaft AMCU angekündigter Streik. Sie möchte nach Angaben der Rohstoffanalysten der Commerzbank den weltgrößten Platinproduzenten, Anglo American Platinum, durch eine Arbeitsniederlegung lahmlegen, bis dieser seine Pläne für die Entlassung von 3 300 Arbeitern in ausgewählten Minen nochmals überdenkt. Ursprünglich wollte der südafrikanische Edelmetallförderer wegen der schwierigen Marktsituation sogar 14 000 Arbeiter entlassen. Aufgrund des Drucks der Regierung und der Gewerkschaften hatte die Unternehmensführung die Zahl allerdings in zwei Schritten auf 3 300 Stellenkürzungen reduziert. Analysten hoffen, dass es durch die Wirtschaftserholung in Europa auch zu einer Wende am Automarkt kommt und der Platinbedarf durch den Katalysatorbau wieder steigt. Der Platinpreis ist allerdings in der vergangenen Woche um fast 3 % gefallen.