Immobilien

Polnischer Wohnmarkt beruhigt sich

Makler Reas: Hohe Neubautätigkeit

Polnischer Wohnmarkt beruhigt sich

tl Frankfurt – In Polen bleibt die Nachfrage nach Wohnungen hoch. Allerdings zeichnet sich seit einigen Monaten angesichts einer sehr regen Bautätigkeit eine gewisse Beruhigung der Nachfrage ab. “Die Absorptionsrate hat sich seit Mitte 2007 verringert, und die Angebotspreise haben sich stabilisiert”, heißt es im neuesten “Marktbericht Wohnen in Polen” des einheimischen Maklers Reas, eines Kooperationspartners von Jones Lang LaSalle. Im vierten Quartal hat Reas erstmals versteckte Preisreduktionen beobachtet. So erhielten Käufer von Wohnungen kostenlos einen Stellplatz und/oder eine Abstellfläche. Außerdem wurden die Mehrwertsteuer erstattet und die Zahlungskonditionen attraktiver gemacht. Nach Angaben des Marktreports halten sich einige potenzielle Käufergruppen bereits zurück, da sie mit deutlichen Preisrückgängen oder kurzzeitigen Rabatten rechnen, aber auch auf einen klaren Trend bei der weltwirtschaftlichen Lage warten. Die höchste Zahl von fertiggestellten Projektentwicklungen ist 2009/2010 zu erwarten. Andererseits werden die steigende Inflation, höhere Zinsssätze und eine vermutete Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den kommenden zwei Jahren zu einer Beruhigung des Marktes und zu stabilen Preisen führen, heißt es bei Reas. Zu diesem Trend würden ein geringes Volumen von Käufen zu Anlagezwecken und der schrittweise Rückzug spekulativer Käufer beitragen. “Es könnte sogar zu einem deutlichen Rückgang der Durchschnittspreise kommen, wenn es den Projektentwicklern gelingen würde, günstigere Objekte im Umland zu errichten.” Projektentwickler würden zwar verstärkt Kredite nachfragen, müssten sich aber zukünftig mit Banken auseinandersetzen, die nicht nur die Zinsen erhöhen, sondern auch höhere Anforderungen an ihre Kunden stellen. Dies beziehe sich auf das von ihnen zur Verfügung gestellte Eigenkapital, Vorverkäufe und die Kapitalkraft des Entwicklers.Mit Abstand wichtigster Wohnungsmarkt ist Warschau. Hier wurde 2006 rund ein Viertel aller Wohnungen und Einfamilienhäuser Polens fertiggestellt. Zwei Drittel der 2006 errichteten Wohnungen und Einfamilienhäuser entfielen auf den Großraum der Hauptstadt und die Agglomerationen von Krakau, Posen, Breslau und Dreistadt (das sind Danzig, Gdingen und Zoppot mit Umgebung). Erste Zahlen von 2007 bestätigten diese Analyse, heißt es im Marktbericht.In Warschau und Krakau seien die Preissteigerungen Mitte 2007 zum Stillstand gekommen. In Warschau werden aber immer noch die höchsten Wohnungspreise aller polnischen Städte verlangt. Auch der 2006 zu beobachtende sehr hohe Anstieg der Baukosten hat sich nach Feststellung von Reas 2007 nicht fortgesetzt. Experten erwarteten nur noch ein Plus leicht über der Inflationsrate.