Immobilien

Preise in Japan im Aufwärtstrend

Tokio, Osaka und Nagoya erleben Aufschwung - Landesweit Trendwende

Preise in Japan im Aufwärtstrend

bib Tokio – Zum ersten Mal seit 16 Jahren sind die Grundstückspreise in Japans Metropolen Tokio, Osaka und Nagoya wieder gestiegen. Das geht aus der Juli-Erhebung der japanischen Regierung hervor. Im Januar hatte die Statistik bereits eine Verteuerung der Gewerbeflächen ausgewiesen. Wohnflächen hatten sich jedoch noch verbilligt. Landesweit gingen die Grundstückspreise weiter zurück, allerdings nicht mehr so stark wie in den Jahren zuvor. In den drei Großstädten stiegen die Preise für Gewerbeflächen in den zwölf Monaten bis Anfang Juli um 3,6 %.In Wohnbaugebieten legten die Grundstückspreise um 0,4 % zu. Viele Beobachter erklären die Verteuerung, die in einigen Lagen bis zu 30 % beträgt, mit erwarteten höheren Mieteinkünften. So hat sich etwa die Leerstandsrate in Tokios Bürogebäuden dem Immobilienmakler Jones Lang LaSalle zufolge auf 2,7 % reduziert.Für Gebäude in erstklassiger Lage und in erstklassigem Zustand betrage sie lediglich 0,7 %. Auch Wohnraum ist gefragt. Auf der Suche nach Arbeit ziehen immer mehr Japaner in Großstädte, wo die Zahl der Stellenangebote die der Arbeitssuchenden deutlich übertrifft. Überfluss an KapitalZweifellos waren bei einigen Immobilientransaktionen in jüngster Zeit aber auch überschießende Erwartungen und ein Überfluss an Kapital im Spiel. Zahl und Mittelzuflüsse der börsengelisteten Real Estate Investment Trusts (Reits) haben kräftig zugenommen. Im August sollen sie dem STB Research Institute zufolge ein Vermögen von rund 4,8 Bill. Yen (32 Mrd. Euro) verwaltet haben, ein Anstieg von zwei Dritteln zur Vorjahreszeit.Privat platzierte Fonds verwalteten noch einmal etwa die gleiche Summe, so STB. Institutionelle Investoren wie Goldman Sachs und Morgan Stanley kaufen seit Jahren Golfplätze, Hotels und andere Immobilien-Assets auf, um vom Trendwechsel des Marktes zu profitieren. Doch während die Preiswende in einigen städtischen Regionen bereits erreicht ist, geht der Wertverfall in ländlichen Gebieten weiter – wenn auch langsamer als bisher.So sanken die Preise für Gewerbeflächen in den zwölf Monaten bis Anfang Juli landesweit um 2,1 % (i.V. minus 5 %). Japans Häuslebauer mussten für ihr Bauland im Schnitt 2,3 % weniger ausgeben (i.V. minus 3,8 %). Der Wirtschaftszeitung “Nikkei Shimbun” zufolge sind Wohnbauflächen seit dem Platzen der Immobilienblase 1991 landesweit im Schnitt um 35 % gefallen. Niveau der siebziger JahreGewerbeflächen haben sich um 60 % verbilligt. Selbst in Großstädten liegen die Preise nach dem heftigen Preisverfall der vergangenen Dekade aktuell noch auf dem gleichen Niveau wie Ende der siebziger oder Anfang der achtziger Jahre.