Immobilien

Private Equity fällt auf den Stand von 2004 zurück

Zahl der Fonds fast halbiert, Gelder gedrittelt

Private Equity fällt auf den Stand von 2004 zurück

ge Berlin – Private Equity und Immobilienfonds leben sich auseinander. Obwohl die Immobilienbranche im Schlussquartal 2010 deutlich Fahrt aufnahm, ist sie nach Erhebungen von Swisslake noch weit von den langfristigen Durchschnittswerten entfernt. Stattdessen gab es im Vorjahr mit weltweit lediglich 208 neuen Fonds mit einem Eigenkapitalvolumen von etwa 74 Mrd. Dollar einen Rückfall auf das Jahr 2004. Im Vergleich zu den Spitzenwerten von 2007 und 2008 hat sich die Anzahl der Fonds fast halbiert, das eingeworbene Eigenkapital gut gedrittelt. “Viele Investoren waren im letzten Jahr aufgrund ausstehender Commitments sowie anhaltender Probleme in der Wertentwicklung ihrer bestehenden Fonds nicht bereit, neue Investments zu tätigen”, erklärt Bernhard Köhler, CEO von Swisslake Capital, das Schrumpfen der Branche. Selbst Investoren mit anhaltenden Liquiditätszuflüssen, wie Versicherungen oder Pensionskassen, hätten sich 2010 weitestgehend zurückgehalten und die Bodenbildung der Märkte abgewartet.Geprägt wurde der Markt in den vergangenen Monaten durch die zunehmende Konsolidierung. Einige Fondsmanagementgesellschaften wurden verkauft oder vom Management übernommen, andere haben Swisslake zufolge umfangreiche Umstrukturierungen durchgeführt. Viele Banken und Versicherungen hätten sich als Konsequenz der Finanzmarktkrise gezwungenermaßen auf ihr Kerngeschäft zurückgezogen. Als Folge stünden einige weitere Immobilienfondsgesellschaften zum Verkauf. “Dementsprechend waren die Voraussetzungen für die Platzierung von Fonds bei Managern mit ungewisser Zukunft äußerst ungünstig.”Zudem werden die Investitionsmöglichkeiten immer knapper. Wie fast alle institutionellen Investoren sucht auch Private Equity nach der Finanzkrise vor allem sichere Core- Immobilien. Lagen die Präferenzen früher etwa gleich verteilt bei “Core”, opportunistischen und Value-add-Investments, suchen heute zwei Drittel aller Private-Equity-Häuser die sicheren Core-Immobilien. Opportunistisch ist nur noch gut jede zehnte Gesellschaft unterwegs, ein Viertel votiert für Value-add-Investments. Diese von allen Managern und Investoren gesuchten Core-Immobilien mit langfristigen Mietverträgen werden jedoch zunehmend Mangelware. “Fondsmanager geraten demzufolge bei der Frage nach Zeitraum und Qualität der Bestückung ihrer Fonds vermehrt in Erklärungsnot”, beobachtet Köhler.