Immobilien

Projektplaner glauben an Berlin und Potsdam

BulwienGesa gibt Hauptstadt gutes "1 b"-Scoring

Projektplaner glauben an Berlin und Potsdam

ge Berlin – Die Projektentwickler auf dem Berliner und Potsdamer Immobilienmarkt lassen sich auch durch die schwere Finanz- und Wirtschaftskrise nicht irritieren. Trotz der momentanen Unsicherheiten im Markt planen Hochtief, TLG, Hines, Vivico u. a. weiter expansiv neue Büros, Shoppingcenter, Hotels und Wohnungen.Werden alle neuen Projekte in der Metropolregion zusammenaddiert, schnellt der gesamte Investitionswert von 1,5 Mrd. Euro 2008 auf ca. 2,5 Mrd. im übernächsten Jahr hoch. Dabei lässt sich wie in den vergangenen Jahren eine etwa gleichgewichtige Verteilung zwischen Wohn-, Retail- und Büroimmobilien beobachten, wobei künftig als viertes gleich großes Segment Hotelinvestments hinzukommen. 2011 sollen damit in allen vier Bereichen jeweils rund 600 Mill. Euro investiert werden, ergab eine Studie von BulwienGesa im Auftrag von Hochtief Projektentwicklung und TLG Immobilien.Trotz dieser hochfliegenden Pläne zeigen sich auch in Berlin/Potsdam tiefe Schleifspuren der globalen Wirtschaftskrise. Der Untersuchung zufolge sinkt das gesamte Projektentwicklungsvolumen (Neubau und Sanierung) im Vergleich zum Vorjahr um 8 % auf ein Investitionsvolumen von 12,4 Mrd. Euro. Während aber fast jedes dritte Büroprojekt gestrichen wurde und gut ein Zehntel aller geplanten Einzelhandelsobjekte, wächst das Wohnsegment um nahezu 15 % und legen Hotelinvestments um über 10 % zu. “Wohnimmobilien sind nach wie vor eine sichere und beliebte Anlageklasse mit stabilen Renditen und überschaubarem Risiko”, sagt Carsten Sellschopf, Niederlassungsleiter von Hochtief Projektentwicklung.Zudem zeigt die Studie nach den Worten von BulwienGesa-Vorstand Andreas Schulten, dass Berlin mit einem Scoring-Ergebnis von “1 b” zusammen mit Düsseldorf (aber nach München und Hamburg, die beide mit “1 a” bewertet werden) in einer gleich guten Klasse spiele. “Bogen um Berlin”Deshalb sei es nicht mehr zu rechtfertigen, dass Versicherer, Versorgungswerke und Pensionskassen “immer noch einen großen Bogen um Berlin machen”. Diese fortdauernde Zurückhaltung erklärt Schulten als Reaktion auf die Verluste in den neunziger Jahren nach dem Wiedervereinigungsboom. In das Risiko-Scoring fließen Leerstandszahlen, aber auch die Bevölkerungs- und Kaufkraftentwicklung ein.Trotz des relativ guten Risikowerts prognostiziert Schulten einen Rückgang der Berliner Büro-Spitzenmieten von aktuell 22 Euro pro Quadratmeter auf unter 20 Euro/qm. Eine Erholung sei erst ab 2012 in Sicht. Die durchschnittliche Nettoanfangsrendite beziffert BulwienGesa auf inzwischen 5,7 %.