Qualitätsunterschiede nehmen bei Absolute-Return-Fonds zu
ars Frankfurt – Die Staatsschuldenkrise hat den Appetit der Anleger auf Produkte mit asymmetrischen Chance-Risiko-Profilen deutlich gesteigert. Vor allem Absolute-Return-Fonds stoßen auf großes Interesse. Die in diesen Produkten verwalteten Anlegergelder sind 2012 auf ein Volumen von 68,4 Mrd. Euro angewachsen, wie eine aktuelle Analyse des Marktsegments der Fondsgesellschaft Lupus Alpha auf Basis von Daten der Reuters-Tochter Lipper zeigt. Ende Dezember 2011 betrug das Volumen noch 65 Mrd. Euro.Die meisten Produkte wurden demnach in den vergangenen drei Jahren ihrem Anspruch gerecht, marktunabhängige positive Renditen zu erzielen. 72,5 % der 233 untersuchten Fonds schafften das. 2011 lag ihr Anteil noch bei 67,2 %. Im Dreijahresvergleich erreichten die Fonds eine Rendite von durchschnittlich rund 2 % jährlich, nach 1 % im Vorjahr. Sehr breites AngebotUnter der Bezeichnung Absolute Return wird eine ganze Reihe von verschiedenen Fondstypen und Strategien subsumiert. Sie werden häufig als Fonds verkauft, die in jeder Marktphase positive Renditen generieren können. Doch diese Produktgruppe strebt in der Regel den Euribor-Zins zuzüglich eines Performanceaufschlags bei einem deutlich niedrigeren Risiko als der Markt an. Rund 55 % der Fonds erreichten in dem untersuchten Dreijahreszeitraum eine positive Sharpe Ratio (Überrendite gegenüber dem risikolosen Zins).Lupus Alpha weist in der Analyse allerdings darauf hin, dass die Qualitätsunterschiede offenbar zunehmen. Die Sharpe Ratio zwischen dem besten und dem schlechtesten Fonds erstreckt sich von 2,14 bis – 2,74. Bei der vorherigen Untersuchung im Dezember 2011 erstreckte sich der Spread von – 2,36 bis 1,76. Nichtsdestotrotz waren die Maximalverluste bei den Absolute Return-Fonds im Beobachtungszeitraum rückläufig. Der durchschnittliche Maximalverlust betrug 8,9 %. Die Maximalverluste bei Aktien zeigen allerdings, dass die Absolute-Return-Fonds ihrem Anspruch gerecht werden, asymmetrische Chance-Risiko-Profile zu bieten. Denn der Maximalverlust lag beim Dax bei 32,6 % und beim Euro Stoxx 50 bei 33,3 %. Die Analyse weist allerdings auch hier daraufhin, dass die Qualitätsunterschiede sehr groß sind. Der maximale Verlust erstreckt sich auf Sicht der vergangenen drei Jahren auf bis zu 43,2 %.Lupus Alpha kritisiert die vergleichsweise hohe Gebührenbelastung. Die durchschnittliche Gesamtkostenquote von 1,62 % drücke letztlich auf die Performance.