Immobilien

Retail-Investmentmarkt normalisiert sich wieder

Opportunisten suchen Shopping-Center mit Makel

Retail-Investmentmarkt normalisiert sich wieder

ge Berlin – Die jüngst realisierten zwei Verkäufe großer Berliner Shopping-Center sind für den Immobilienberater CB Richard Ellis ein sicheres Zeichen dafür, dass der gewerbliche Investmentmarkt wieder zur Normalität zurückgefunden hat – sprich, zu großvolumigen Investments mit einem marktkonformen Pricing. Als Folge der starken Fokussierung vor allem der deutschen institutionellen, eigenkapitalstarken Investoren auf das begrenzte Angebot an Prime-Shopping-Centern verzeichnet Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland, bereits wieder rückläufige Spitzenrenditen in diesem Segment auf ein Niveau von 5,50 % in A-Lagen bzw. 6,25 % an B-Standorten.Auch jenseits des Core-Segments eröffneten sich für opportunistische Investoren Chancen, fügt Jan Dirk Poppinga an, Head of Retail Investment bei der deutschen CBRE. Bei diesen risikobereiteren Anlegern stünden großflächige Shopping-Center in Metropolregionen im Fokus, “die einen umfangreichen Repositionierungsbedarf aufweisen oder im Zuge der Finanzmarktkrise eines Financial Reengineering bedürfen”.Dabei beobachten die Berater, dass vor allem eigenkapitalstarke institutionelle Investoren, die über einen hohen Mittelzufluss verfügen, ihre eher bürolastigen Immobilienportfolios zugunsten von Handelsimmobilien umschichten. Vor allem würden Prime-Shopping-Center und erstklassige Fachmarktzentren gesucht. Die letztjährigen großvolumigen Transaktionen wurden im Wesentlichen von diesen Investoren getätigt – “teilweise mit bis zu 100 % Eigenkapital”, betont Poppinga. Von den insgesamt umgesetzten Einzelhandelsimmobilien mit einem Volumen von knapp 3,5 Mrd. Euro (was einem Minus von 43 % zu 2008 entspricht) wurden 1,4 Mrd. durch offene deutsche Immobilien- und Spezialfonds getätigt, listet CBRE auf.Die ebenfalls liquiditätsstarken Versicherungen und Pensionskassen bzw. -fonds investierten ca. 500 Mill. Euro in dieses Segment. Auf vermögende Privatinvestoren entfiel ein Anteil von 12 % oder fast 300 Mill. Euro. Dabei konzentrieren die Privatanleger sowie geschlossene Fondsvehikel ihre Ankaufsaktivitäten vor allem auf kleine, aber feine Handelsimmobilien in zentralen 1-a-Lagen. Präferiert werden CBRE zufolge überwiegend bis zu 15 Mill. Euro teure Objekte, die sich durch eine kürzere Ankaufsprüfung und eine höhere Fungibilität auszeichnen.