Immobilien

Retail-Investments brummen

19,2 Mrd. Euro in Kontinentaleuropa angelegt - Minus im dritten Quartal

Retail-Investments brummen

tl Frankfurt – Der Einzelhandel setzt seinen Boom weltweit fort. Die Mieten steigen rasant, und auch die Investitionen legen zu. In Kontinentaleuropa stiegen sie in den ersten neun Monaten auf 19,2 (16) Mrd. Euro. Das dritte Quartal war allerdings etwas schwächer als das zweite. Wichtigste Region bleibt nach Angaben von Jones Lang LaSalle Deutschland mit einem Transaktionsvolumen von 6,3 Mrd. Euro (entsprechend einem Drittel des kontinentaleuropäischen Gesamtvolumens) in den ersten drei Quartalen dieses Jahres. Es folgen Frankreich und Russland mit 9 % bzw. 8,2 %. Auf Polen und Schweden entfallen jeweils 7 %. Investitionsschwerpunkte in Zentraleuropa sind Polen, Rumänien und Tschechien. Im dritten Quartal blieb das Transaktionsvolumen zwar hoch, die Zahl der Transaktionen sank aber leicht. “Grund war die Auszeit, die sich einige Investoren vor dem Hintergrund der Kreditkrise bei der Überlegung und dem Abschluss von Transaktionen nahmen”, lässt sich Richard Bloxam, Director Jones Lang LaSalle European Retail Capital Markets, zitieren. “Dies trifft insbesondere auf Portfolio- und fremdfinanzierte Transaktionen zu, wo die Margen korrigiert wurden.” Die Zahl der Käufer habe abgenommen. Allerdings seien die Spitzenpreise stabil geblieben. “Veränderte Preise erwarten wir nur bei zweitrangigen Objekten.” 2008 rechnet Jones Lang LaSalle mit stabileren Preisen. Nach Untersuchungen von CB Richard Ellis haben Einkaufszentren sich in Europa 2006 besser entwickelt als andere Immobiliensektoren. Der höchste Gesamtertrag (Total Return) ließ sich mit 24,9 % in Frankreich erzielen, gefolgt von Irland mit 20,5 %. Schlusslicht war Deutschland mit 4,9 %, heißt es im CB Richard Ellis/IPD European Shopping Center Digest. Hohe InvestitionenIn den ersten sechs Monaten 2007 wurden gemäß CB Richard Ellis rund 1 Mrd. Euro in europäische Einkaufszentren investiert, so viel wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Allerdings hätten die Investitionen in Deutschland, Großbritannien und Italien deutlich zugelegt. 70 % aller Anlagen hätten grenzüberschreitenden Charakter gehabt. John Weltham von CB Richard Ellis rechnet nicht damit, dass Einkaufszentren von der Kreditkrise getroffen werden, da sie als defensive Assets angesehen würden.Als teuerster Einzelhandelsstandort in Deutschland gilt München. Dies ergaben Erhebungen von Cushman & Wakefield und CB Richard Ellis. Bei C & W findet sich München (Kaufingerstraße) auf Platz 11 mit brutto 260 Euro pro Quadratmeter im Monat, beim Wettbewerber auf Platz 9 mit 350 Euro. An der Spitze liegt unisono New York mit rund 1 000 Euro (C & W) bzw. 950 Euro. In Deutschland folgen auf München die Frankfurter Zeil mit 225 bzw. 250 Euro und die Kölner Schildergasse mit 205 Euro (C & W) bzw. bei CB Richard Ellis Düsseldorf mit 230 Euro.