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Schwellenländerfonds bestehen in der Krise

Emerging-Markets-Produkte zeigen gute Performance - Aktives Management schlägt passive ETF

Schwellenländerfonds bestehen in der Krise

Von Armin Schmitz, Frankfurt Schwellenländerfonds sind als Gewinner aus der Finanzkrise hervorgegangen. Während die Anleger in früheren Krisen ihr Kapital schnell aus den Emerging Markets abzogen und an den Finanzmärkten der Industrieländer in Sicherheit brachten, litten viele der Emerging-Marktes-Fonds nicht unter erhöhten Kapitalabflüssen. Niedriges Subprime-Exposure der Banken, sinkende Verschuldung und überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum machen die Länder auch in der Krise für die Anleger attraktiv. Die aufstrebenden Staaten ziehen sogar mehr ausländisches Kapital an als je zuvor. Die Kapitalzuflüsse sind nach Ansicht von Goldman Sachs rund 20 % höher als noch vor der Krise.Im laufenden Jahr haben sich vor allem die Aktienmärkte in Indonesien, Malaysia und Thailand mit Gewinnen von 25 bis 27 % herausragend entwickelt. Diese Kursavancen lassen sich sicherlich nicht in die Zukunft extrapolieren. Sie reflektieren allerdings eine beeindruckende Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in diesen Ländern. Vor dem Hintergrund der hohen Wachstumsgeschwindigkeiten sind die von Bloomberg geschätzten KursGewinn-Verhältnisse von 13 bis 16 noch nicht zu hoch.Für Anleger bietet sich die Möglichkeit, die Schwellenländer über passiv gemanagte Indexfonds wie den MSCI Emerging Markets Index von DB X-Trackers (LU0292107645) abzubilden. Bei dem swapbasierten Exchange Traded Fund (ETF) liegt die Ein-Jahres-Performance bei 15,3 %. Die Managementgebühr liegt bei lediglich 0,65 % jährlich. Von der Deutsche-Bank-Tochter DB X-Trackers wird auch ein ETF auf den MSCI Emerging Markets Asia Index (LU0292107991) angeboten, der Unternehmen aus neun asiatischen Ländern wie China, Indien oder Thailand abbildet. Der ETF hat 2009 rund 73 % zugelegt.Die Schwellenländer sind allerdings wegen des Informationsdefizits in diesen Staaten eine Domäne der aktiven Fondsmanager. Zu den besten Produkten gehört sicherlich der von Angus Tulloch und Martin Lau betreute First State Asia Pacific Fonds (GB0030183890), der die asiatische Region breit abdeckt. Anleger konnten mit dem Produkt in den zurückliegenden fünf Jahren eine Rendite von durchschnittlich 12,6 % p. a. erzielen. Der Fonds schlug damit den Referenzindex, den MSCI AC Asia Pacific ex Japan Index, um rund 4,3 Prozentpunkte p. a. Über drei Jahre liegt die Wertsteigerung bei 5,9 % jährlich. Das Fondsmanagement hat zuletzt zyklische Industriewerte und spekulative Regionen wie China relativ untergewichtet. Stattdessen setzt es auf Unternehmen mit langfristigem und nachhaltigem Gewinnwachstum. Auch die Unternehmen der zweiten und dritten Reihe zeigten in den vergangenen Jahren eine gute Entwicklung. Das zeigt der Global Asian Smaller Companies von Aberdeen (LU0231459107), der in kleinere asiatische Titel ohne Japan investiert. Schwerpunktmäßig hat der Fonds in Werte aus Singapur, Malaysia, Hongkong und Thailand angelegt. Der Fokus liegt auf Finanz- und Industrietiteln. Der Fonds erreichte in den vergangenen drei Jahren eine Rendite von durchschnittlich 15,3 % jährlich. Zwar musste er im Krisenjahr 2008 einen Verlust von rund 35 % hinnehmen, dank eines Gewinns von 67 % im vergangenen Jahr konnte der Fonds seine Verluste fast komplett ausgleichen.