Immobilien - Auf Sand gebaut

Sinkende Renditen aus Immobilien

Börsen-Zeitung, 3.11.2005 Wenn sich auch die einzelnen Standorte teils deutlich unterscheiden, so hatten die großen europäischen Büroimmobilienmärkte im dritten Quartal des Jahres doch einige Entwicklungen gemeinsam: Die Vermietungsumsätze wachsen...

Sinkende Renditen aus Immobilien

Wenn sich auch die einzelnen Standorte teils deutlich unterscheiden, so hatten die großen europäischen Büroimmobilienmärkte im dritten Quartal des Jahres doch einige Entwicklungen gemeinsam: Die Vermietungsumsätze wachsen weiter, während die Leerstände und die Höchstmieten stabil bleiben. Gleichzeitig sinken jedoch die Renditen aus Immobilien, weil die Preise für das Betongold vor allem aufgrund des hohen Zuflusses von billigem Fremdkapital gestiegen sind. Für institutionelle Investoren, die bisher noch nicht oder in geringem Maß auf Immobilien gesetzt haben, nimmt damit die relative Attraktivität der Asset-Klasse gegenüber den ebenfalls mageren Zinsen aus Investments in Anleihen ab. Ein Ausbau der Immobilienquote – zum Beispiel über Spezialfonds – erscheint damit weniger attraktiv als noch vor Jahresfrist. Laut Immobilienbarometer der IVG sank die durchschnittliche Verzinsung für Investitionen in erstklassige Objekte innerhalb eines Jahres in Westeuropa von 5,8 auf nur noch 5,3 %. In Zentraleuropa sanken durch verstärkte grenzüberschreitende Käufe die Spitzenrenditen deutlich von 8 auf 6,9 %, nachdem 2002 noch 9,2 % zu erreichen waren. Zum Vergleich: Die Rendite für zehnjährige – und als risikolos geltende – Bundesanleihen liegt immerhin bei 3,4 %. Eine Umschichtung auf die riskantere Anlageklasse erscheint somit nur noch selten als lohnend. cru