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Stahlbranche als Fels in der Brandung

Aktien legen deutlich zu - Konsolidierung treibt Kurse

Stahlbranche als Fels in der Brandung

kko Frankfurt – Als Fels in der Brandung zeigt sich aktuell die Stahlbranche. In einem Umfeld sinkender Aktienkurse, historischer Dollartiefs und Rohstoffpreisen in Rekordhöhe halten sich die Stahlaktien bisher bemerkenswert gut: Während die Papiere des amerikanischen Stahlkochers Nucor seit Jahresbeginn rund 9 % zugelegt haben, machte Salzgitter gar 12 % gut. In dieser Woche wurden die Kurse der europäischen Stahltitel zudem von einer weiteren Konsolidierung der Branche hochgetrieben. Der schwedische Stahlproduzent SSAB hat das Röhrengeschäft der amerikanischen Tochter IPSCO für stolze 4 Mrd. Dollar an den russischen Stahlkonzern Evraz verkauft. Allein am Freitag legte SSAB fast 6 % zu. Und auch aus fundamentaler Sicht ist bei den Stahlriesen nichts von der pessimistischen Stimmung in der Finanzbranche zu spüren. Rekordergebnisse im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie optimistische Prognosen für 2008 prägen das Bild des Sektors. So rechnet Wolfgang Eder, Vorstandvorsitzender des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine, für 2008 mit einem stabilen Konjunkturverlauf und einer guten Geschäftsentwicklung in allen Teilbereichen des Unternehmens. Zuversichtlich zeigt sich auch die weltweite Nummer 1, ArcelorMittal: Ein besseres Preisumfeld sowie die anhaltende Konsolidierung in der Branche sollten weitere Leistungssteigerungen begünstigen. Dabei profitieren die Stahlkocher vor allem von steigenden Absatzpreisen. Erst Ende Februar hatte ArcelorMittal eine Preiserhöhung für Flachstahl angekündigt. Begünstigt wird die Preispolitik der hiesigen Stahlmultis durch das rückläufige Wachstum der chinesischen Stahlexporte, die in den vergangenen Jahren für Unruhe auf den internationalen Stahlmärkten gesorgt hatten. Versorgungsengpässe im Reich der Mitte sowie die für 2009 geplante Exportsteuer auf chinesische Stahlerzeugnisse schaffen Raum für weitere Preiserhöhungen auf den amerikanischen und europäischen Stahlmärkten. Aber höhere RohstoffkostenDennoch: Auch die Stahlkonzerne werden von steigenden Rohstoffkosten geplagt. So ist beispielsweise das Betriebsergebnis von Nippon Steel in den ersten neun Monaten 2007/08 aufgrund höherer Rohmaterial- und Transportkosten um 5 % zurückgegangen. Nur verständlich, dass die Stahlmultis wieder verstärkt in Rohstoffaktivitäten investieren, um sich gegen die steigenden Materialpreise abzusichern. Insgesamt deutet aktuell aber einiges darauf hin, dass die Stahlkonzerne auch im laufenden Jahr wieder Rekordergebnisse verzeichnen. Deutliches Kurspotenzial sehen Analysten aktuell vor allem beim österreichischen Stahlkonzern Voestalpine, der mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7 (2008/09) im Branchenvergleich günstig bewertet ist.