Immobilien

Steuersparmodell

Französische Reits

Steuersparmodell

cra – Immobilienaktiengesellschaften heißen in Frankreich “Sociétés d’Investissement Immobiliers Cotées” (SIIC). Um diesen Status zu erhalten, müssen sich wenigstens 10 % ihrer Aktien in Streubesitz befinden. Des Weiteren müssten mindestens 85 % der Betriebseinnahmen und 50 % der Veräußerungsgewinne an die Investoren ausgeschüttet werden, heißt es bei der Commerz Grundbesitz. Mit dem Status als SIIC sind bedeutende steuerliche Vorteile verbunden: So werden keine Ertragsteuern fällig, was im Fall von CeGeReal, die nun von der Commerz Grundbesitz an die Börse gebracht wurde, bedeutet, dass die Anleger bis zu 6 Mill. Euro jährlich an Ertragsteuern sparen. Außerdem werden weniger Steuern fällig, wenn Immobilien an eine SIIC verkauft werden. So wird der Veräußerungsgewinn, also die Differenz zwischen Buchwerten und tatsächlichen Verkaufspreisen, bei einer solchen Transaktion nur zur Hälfte besteuert. Würde an einen anderen Investor verkauft, fielen Steuern in voller Höhe an. Dadurch, dass der offene Immobilienfonds “Hausinvest Europa” der Commerz Grundbesitz drei Objekte an die SIIC CeGeReal übertrug, wurden somit nur 88 Mill. Euro an Steuern gezahlt; sonst wäre das Doppelte fällig gewesen. Die Hälfte oder gar nichtsDie Kritik, wonach dem Fiskus durch die Steuerbegünstigung von SIICs und ihren angelsächsischen Pendants, den Reits (Real Estate Investment Trusts), Mittel entgehen, will Detlef Dietz, Geschäftsführer der Grundbesitz Invest, nicht gelten lassen. Immerhin habe das französische Finanzamt 88 Mill. Euro Steuern erhalten. Die Alternative wäre gewesen, die Objekte im Fonds zu behalten, die stillen Reserven nicht aufzudecken – und gar keine Steuern zu zahlen.