Immobilien

Stimmungshoch in der Immobilienwirtschaft

Klimaindex von King Sturge steigt weiter an

Stimmungshoch in der Immobilienwirtschaft

ge Berlin – Die Immobilienwirtschaft surft derzeit auf einer Welle der Euphorie, wenn die jüngsten Umfragedaten unter Branchenexperten ein realistisches Bild zeichnen. Nach einem erneuten Plus von fast 9 % im Oktober schnellte der Klimaindex des Beratungsunternehmens King Sturge auf 137 Punkte. Doch parallel zu diesem neuen Rekordwert macht sich bei Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge in Deutschland, Unbehagen breit: “Ist das Stimmungshoch von anhaltender Dauer? Spiegelt es die realen Gegebenheiten am Markt wider? Ist die Krise endgültig überstanden?”Zu bedenken sei, dass die Immobilienwirtschaft von der überraschend positiven Konjunkturentwicklung beflügelt werde. Hier wachse jedoch die Sorge vor einer sich abkühlenden Wirtschaftsentwicklung in den USA, China und den europäischen Schuldenländern. Wahrscheinlicher als ein weicher Abschwung sei allerdings eine Überhitzung, die zu einem “noch unbekannten Zeitpunkt in der Zukunft zu einem scharfen Einbruch führt”, warnt Hettrich.Vorerst geht der Deutschland-Chef des Beratungshauses jedoch erst einmal davon aus, dass weiter steigende Mieten und Renditen sowie Transaktionsvolumina den Konjunkturindex in den nächsten Monaten noch weit über die Marke von 150 Punkte treiben wird, weil in der Breite sicherlich noch Wachstumspotenziale existieren dürften.Zumindest die Grundstückspreise befänden sich inzwischen aber unter starkem Druck, registriert der Branchenexperte. Projektentwickler für Wohnungen müssten ihr Volumen langsam anpassen und das Wohnklima zu einem Wert von 100 Punkte zurückfallen, erwartet Hettrich. Dieser Wert besagt, dass die nächsten sechs Monate genauso verlaufen wie das vergangene halbe Jahr.Tatsächlich ist das Wohnklima als einziges Segment bei der jüngsten Umfrage unter 1 000 Marktexperten leicht zurückgegangen, um knapp 1 % auf 161 Zähler – womit Wohnungen als sicherstes Investment weiterhin an der Spitze der Skala stehen. Mit großem Abstand folgen das Handelsklima, das um fast 10 % auf 141 Punkte zulegte. Büros und Industrieimmobilien liegen mit 125 Punkten gleichauf, wobei sich das Büroklima um 13 % verbesserte – “der starke Vertrauensverlust aus Krisenzeiten ist somit weitgehend ausgeglichen”, resümiert King Sturge. Steigende Mieten erwartetGetragen wird das jüngste Plus beim Immobilienklima wie schon in den Vormonaten vom knapp einem Zehntel besseren Ertragsklima – also der Erwartung auf steigende Mieten und Erträge. Aber auch das Investmentklima legte um 8 % zu, da Immobilienexperten gute Entwicklungspotenziale sehen. Und dennoch: Trotz dieser glänzenden Klimawerte und weiter positiven Tendenzen rät Hettrich “zur Vorsicht vor allzu übertriebenen Erwartungen”.