Immobilien

Talsohle bei Hauspreisen noch nicht erreicht

Weitere Abwertungen bedrohen Banken

Talsohle bei Hauspreisen noch nicht erreicht

ge Berlin – Obwohl in den vergangenen Monaten in den USA und den meisten europäischen Ländern eine beträchtliche Korrektur der Hauspreise stattgefunden hat, sieht die Deutsche Bank die Talsohle noch nicht erreicht. Weiter rückläufige Immobilienpreise werfen aber “Risiken für den Bankensektor und das gesamtwirtschaftliche Wachstum auf”, warnt das Institut in einem neuen Report “Märkte für Wohnimmobilien – Weitere Risiken in Europa”. “Besorgniserregend” sei zudem, dass sich in einigen asiatischen Märkten neue Risiken entwickelten. In Shanghai und Hongkong lägen die Hauspreise mittlerweile schon wieder über dem Vorkrisenniveau.Fachleute gehen davon aus, dass eine Stabilisierung der Wohnungsmärkte eine wichtige Voraussetzung für die Rückkehr zu einem selbsttragenden Wirtschaftswachstum ist. Umgekehrt kündigte sich die Finanz- und Wirtschaftskrise mit dem Einbruch der Hauspreise in zahlreichen Industrieländern an. Wenn nun sowohl in den USA als auch in Großbritannien die Wohnpreise seit Frühjahr 2009 wieder anziehen – nachdem sie zuvor drei Jahre lang im steilen Sinkflug waren -, könnte dies auf eine Erholung der Wirtschaft hindeuten. Allerdings kam diese Wende nur nach umfangreichen Rettungspaketen für die Konjunktur und vor allem für die Immobilienmärkte zustande, relativiert die Deutsche Bank.In der Untersuchung stellt das Research-Büro fest, dass die Preiskorrektur in den USA weit fortgeschritten sei, in Europa aber noch in beträchtlichem Umfang weitergehen müsse. Weitere Abwertungen scheinen in Spanien, Irland und den Niederlanden anzustehen, aber auch in Italien, Frankreich und in geringerem Maße in Großbritannien. Die rückläufigen Hauspreise bedrohten Bankbilanzen und das gesamtwirtschaftliche Wachstum, warnen die Frankfurter. Zudem nehme das Risiko neuer Blasen in anderen Regionen der Welt, vornehmlich in asiatischen Wohnungsmärkten, wieder zu.”Der übliche Ausreißer” Deutschland habe weiterhin eine Sonderstellung. “Es ist das einzige von uns untersuchte Land, in dem kein Indikator auf eine Überbewertung hindeutet”, schreiben die Banker. Auch vor der Krise habe es weder eine Preisblase noch einen Angebotsboom gegeben – was die Immobilienfinanzierer beruhigen sollte.