Immobilien

Transaktionen bleiben aus

Jones Lang LaSalle: US-Delle belastet am meisten - Asien bisher kaum betroffen

Transaktionen bleiben aus

tl Frankfurt – Die globalen Transaktionen von gewerblichen Immobilien sind im ersten Halbjahr 2008 deutlich zurückgegangen. Sie lagen mit 236 Mrd. Dollar um 41 % unter der Vergleichsperiode des Vorjahres. Für das Gesamtjahr rechnet Jones Lang LaSalle mit einem Minus von mindestens 35 %. Ursache des Rückganges war den Angaben zufolge die Verschlechterung der globalen Kreditbedingungen, die die Verfügbarkeit des Fremdkapitals eingeschränkt und Kredite gleichzeitig verteuert hätten. “Infolgedessen sind viele Käufer nicht bereit oder in der Lage, Transaktionen zu den Preisen von 2007 zu realisieren, während die Verkäufer nicht ihre Erwartungen herunterschrauben wollen”, sagte Tony Horrell, CEO European Capital Markets von Jones Lang LaSalle. Investoren mit hohem Fremdkapitalanteil seien aus dem Markt ausgestiegen. Gleichzeitig agierten alle Investorentypen vorsichtiger und deutlich selektiver. “Es kann durchaus noch ein Jahr dauern, bis sich die Kreditmärkte stabilisiert haben. In der Zwischenzeit werden wir wahrscheinlich mehr Notverkäufe erleben”, sagte Horrell. Aktuell aktive Investoren würden sich insbesondere für starke Wachstumsmärkte oder Kernmärkte interessieren, auf denen in der Vergangenheit zu teuer eingekauft wurde. Besonders im Vorteil seien Käufer mit viel Eigenkapital, betonte der Manager. Besonders interessant für Investoren, wenn auch noch etwas intransparent, sind aus Horrells Sicht Lateinamerika, vor allem Brasilien, sowie Mittel- und Osteuropa und Märkte in Asien bzw. Ozeanien wie Vietnam. Regionaler VergleichIm regionalen Vergleich war in Nord- und Südamerika der Rückgang des Transaktionsvolumens am stärksten. Im ersten Halbjahr sank es um 56 % auf 75 Mrd. Dollar. Die grenzüberschreitenden Transaktionen gingen um 47 % auf 23 Mrd. Dollar zurück. Am stärksten wirkte sich das Minus von 61 % auf 64 Mrd. Dollar in den USA aus. Hier seien große Portfolioumsätze und M & A-Aktivitäten nahezu zum Erliegen gekommen. Aus der Reihe tanzte Kanada mit einem Plus von mehr als 50 %.In Asien und Ozeanien blieb das Transaktionsvolumen mit 55 Mrd. Dollar (-0,3 %) praktisch auf dem Niveau des ersten Halbjahrs 2007. In lokaler Währung ergab sich aber ein Minus von 9 %. Aktiv waren einheimische Investoren (22 %), während grenzüberschreitende Investitionen um ein Viertel zurückgingen.In Europa sackte das Volumen um 38 % auf 106 Mrd. Dollar ab. In Euro waren es sogar – 44 %. Auf den größten europäischen Märkten Großbritannien, Frankreich und Deutschland schnurrte das Volumen auf die Hälfte (53 Mrd. Dollar) zusammen. Nur kleinere Märkte wie Belgien, Finnland, die Niederlande und Spanien verzeichneten auf Dollarbasis Zuwächse. Gut liefen auch Russland und in geringerem Maß Rumänien.