Immobilien

Transaktionsvolumen dürfte 2010 stark steigen

Makler sieht Kreditversorgung nicht gefährdet

Transaktionsvolumen dürfte 2010 stark steigen

ge Berlin – Der deutsche und europäische Immobilienmarkt dürfte sich im nächsten Jahr merklich erholen. Gehen die Immobilienspezialisten von Jones Lang LaSalle für 2009 von einem Transaktionsvolumen hierzulande von reichlich 10 Mrd. Euro aus (nach knapp 20 Mrd. 2008), prognostizieren sie für 2010 12 Mrd. Euro. In Europa sollten die Gesamtinvestitionen sogar um etwa ein Drittel von 75 Mrd. (nach 113 Mrd. Euro 2008) auf 100 Mrd. schnellen.Trotz dieser positiven Tendenz erwartet Deutschland-Chef Andreas Quint ein “Jahr der Bewährung”. Zwar sei eine Erholung in der Wirtschaft zu erkennen, doch gebe es im gleichen Maße auch Gefährdungspotenziale. Gleichwohl dürften die Chancen der Immobilienwirtschaft deren Risiken deutlich übertreffen, sagte Quint bei der Jahrespressekonferenz des Beratungshauses Jones Lang LaSalle in Berlin.Zugleich verneinte er, dass es aktuell eine Kreditklemme gebe oder ob er eine solche für 2010 befürchte. Die Banken hätten aus der Krise gelernt und “verhalten sich heute risikoadäquat und bieten nur noch angemessene Leverage-Strukturen”. Die Praxis zeige, dass es eine ausreichende Zahl von Banken gibt, die Kredite für Investments in deutsche Immobilien zu vergeben bereit sind – allerdings überwiegend für Core-Investments, die aber auch im Zielfokus der meisten Investoren lägen. “Die Banken sind nicht übervorsichtig”, bricht Quint eine Lanze für die heftig gescholtene Finanzwirtschaft.Zum Teil dürfte die Risikobereitschaft der Banken freilich damit zusammenhängen, dass große Transaktionen im Wert von über 500 Mill. Euro im zu Ende gehenden Jahr völlig fehlten – während sie 2008 noch gut ein Fünftel der gesamten Finanzierungssumme ausmachten. Über das Jahr gesehen kostete ein durchschnittlicher Deal nur noch 15 Mill. Euro, verglichen zu 33 Mill. zuvor.Zugleich beobachtet Helge Scheunemann, der hiesige Research-Chef bei Jones LaSalle, dass die Käufer der Boomjahre zwischen 2005 und 2008, in denen Immobilien von über 100 Mrd. erworben wurden, mittlerweile Verkäufer seien – ein schlechtes Geschäft angesichts des Einbruchs der Kapitalwerte. Private Equity kommt zurückNach dem wieder erwachten Interesse langfristig interessierter Immobilieninvestoren, wie Versicherern, Pensionsfonds oder Family Offices, erwartet Quint 2010 auch die Rückkehr kurz- und mittelfristig orientierter Anleger auf den deutschen Markt. “Etliche angelsächsische Private-Equity-Fonds haben neue Fonds aufgelegt, Eigenkapital eingesammelt und stehen in den Startlöchern.”Scheunemann erwartet bei Büros, Fachmarkt- und Shoppingcentern 2010 leicht sinkende Anfangsrenditen, während die ungeliebten Lager höhere Renditen versprechen.