Immobilien

Transparenz der Märkte steigt

Lasalle-Studie sieht große Besserung in Brasilien - Hongkong rückt vor

Transparenz der Märkte steigt

bib Tokio – Die Transparenz im Handel mit Gewerbeimmobilien hat sich weltweit deutlich verbessert. Hongkong, Schweden, Frankreich und Singapur haben in den vergangenen beiden Jahren diesbezüglich ein Spitzenniveau erreicht. Das geht aus einem Bericht des Immobilienspezialisten Jones Lang Lasalle hervor. Beurteilt wurden für die aktuelle, 56 Länder umfassende Studie unter anderem die Verfügbarkeit von Marktdaten, die interne und externe Kontrolle börsengelisteter Immobilienvehikel sowie regulatorische Bestimmungen . Lasalle teilt die untersuchten Länder in fünf Klassen ein. Die transparentesten Immobilienmärkte sind demnach in Australien, den USA, Neuseeland, Kanada und Großbritannien zu finden.In die Gruppe der besten zehn vorrücken konnten zudem Hongkong, Schweden, Frankreich und Singapur. Die größten Verbesserungen in puncto Transparenz attestierte Lasalle Brasilien, Italien und Japan. Brasilien habe in den vergangenen zwei Jahren Daten für Einzelhandels- und Hotelimmobilien verfügbar gemacht, die Baurichtlinien seien transparenter geworden, und bei Grundstücksenteignung durch den Staat gebe es inzwischen faire Kompensationszahlungen.Italien hat sich durch die Auflage von Immobilienindizes eine bessere Beurteilung gesichert, und in Japan sorgen börsengelistete Real Estate Investment Trusts (Reits) neuerdings für eine bessere Verfügbarkeit von Marktdaten. Japan wurde erstmals als “transparent” eingestuft und erreichte damit den gleichen Rang wie Deutschland. Deutschland gehörte zu der Minderheit an Ländern, deren Transparenz sich laut Lasalle seit dem vorangegangenen Bericht von 2004 nicht verbessert hat. Erfreuliche Fortschritte wurden dagegen in den Wachstumsmärkten Indien und in Teilen auch in China festgestellt. China zieht mit Japan gleichMit umgerechnet 3 Mrd. Dollar investierten ausländische Immobilieninvestoren 2005 ebenso viel Geld in China wie in den deutlich entwickelteren japanischen Markt. “Die Region Asien/Pazifik umfasst eine große Bandbreite an Immobilienmärkten, von völlig intransparent wie Vietnam bis hin zu Spitzenreitern wie Australien”, sagt die für die Region zuständige Lasalle-Analystin Jane Murray.In den kommenden zwei Jahren würden die Länder im Fokus der Investoren bleiben. Mittelfristig jedoch versprächen Mittel- und Osteuropa sowie Mexiko und Mittelamerika auf den Radarschirm zu rücken. Langfristig, über zehn Jahre betrachtet, räumt Murray Südamerika gute Chancen ein. Allerdings müsse sich die Transparenz der dortigen Märkte zuvor noch verbessern.