Immobilien

"Transparenz hat zugenommen"

Jones Lang LaSalle: Globalisierung fördert Offenheit der Gewerbemärkte

"Transparenz hat zugenommen"

tl Frankfurt – Die Gewerbeimmobilienmärkte werden weltweit immer transparenter. Zu diesem Schluss kommen Jones Lang LaSalle und LaSalle Investment Management in ihrem neuesten Immobilien-Transparenz-Index. So hätten sich fast die Hälfte der bereits 2006 untersuchten Länder verbessert, insgesamt acht sogar um eine ganze Transparenzstufe. Diese acht Länder sind die Tschechische Republik, Polen, die Volkrepublik China, Dubai, Indien, Rumänien, Ukraine und Vietnam. Allerdings gebe es immer noch sehr viele Märkte, die in Sachen Transparenz kaum Fortschritte gemacht hätten. Venezuelas Immobilienmärkte sind sogar intransparenter geworden. Als Gründe werden geänderte Regierungsvorschriften und neue Besteuerungsrichtlinien für ausländische Investoren genannt. Als “sehr transparent” gelten in der “Composite Version” des Index Länder wie Kanada, Australien und die USA. Deutschland kommt auf Platz 14 und gilt als “transparent”. Performance Indices fehlen Zur Begründung dieses mittelprächtigen Abschneidens von Deutschland sagte Helge Scheunemann, Leiter Research Jones Lang LaSalle Deutschland: “Noch immer mangelt es dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt an ausgereiften Performance Indices. Lange Marktdatenreihen stehen Investoren nicht so ohne weiteres zur Verfügung und das deutsche föderalistische System ist für ausländische Investoren nicht immer leicht zu durchblicken.” Damit werde der ganze Transaktionsprozess komplexer und erschwere ausländischen Investoren den Markteintritt. “Allerdings: die Unterschiede zu den Märkten, die direkt vor Deutschland auf Transparenzstufe 2 (“transparente Märkte”) liegen, sind minimal.” Die in den vergangenen Jahren sich stetig verbessernde Transparenz schreiben die Auftraggeber des Index der Globalisierung zu. Sie bewege die Investoren dazu, jenseits ihrer Landesgrenzen höhere risikoadäquate Renditen zu suchen. Dafür seien Informationen über die Märkte essenziell. Nach Meinung von Jones Lang LaSalle konzentrieren sich viele internationale Investoren auf stabile, offene und transparente Märkte. Hingegen könnten für opportunistische Investoren auch sich entwickelnde, weniger ausgereifte und halb-transparente Märkte interessant sein. Allerdings müssten hier die höheren Risiken durch höhere Renditen ausgeglichen werden. Schwierige PflasterUndurchsichtige Märkte wie Weißrussland und Kambodscha, die die fünfte und letzte Stufe des Transparenz-Index einnehmen, sind nach Ansicht von Jones Lang LaSalle immer noch schwierig. Dies gelte sowohl für Investoren als auch für die Immobiliennutzer. Den größten Sprung nach vorne bei der Transparenz weltweit hat in den vergangenen zwei Jahren Dubai gemacht. Darin wird eine der wichtigsten Ursachen für die deutlich gestiegenen Projektentwicklungen und Investitionen gesehen. Entscheidende Maßnahmen zur Verbesserung der Transparenz waren das Grundstücksgesetz, das lokalen und ausländischen Investoren den Kauf von Grundstücken in verschiedenen Teilen der Stadt erlaubt hat, und die Schaffung einer neuen Regulierungsbehörde für den Immobilienmarkt (Rera). Sie wickelt Anfragen und Beschwerden von Vermietern bzw. Mietern sowie Projektentwicklern und Investoren zentral ab. 2008 haben sich auch deutliche Verbesserungen in Indien, China und Vietnam ergeben. Als bemerkenswert wird das Vorrücken der wichtigsten chinesischen Städte auf die semi-transparente Stufe (Platz 49) bezeichnet. Damit liegen sie zwei Plätze vor vergleichbaren Städten in Indien.