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Ucits-III-Fonds erleiden leichte Verluste

Absolute-Return-Produkte verlieren 2011 im Schnitt 4,5 Prozent - 90 Prozent der Fondsmanager schlagen aber Aktienmärkte

Ucits-III-Fonds erleiden leichte Verluste

Die Finanzmärkte haben ein rabenschwarzes Jahr hinter sich. Experten wie Anleger unterschätzten die Dynamik der Staatschuldenkrise in Europa. Auch viele Absolute-Return-Fonds mussten Verluste hinnehmen. 90 % der Fondsmanager konnten allerdings trotzdem die Aktienmärkte schlagen. Eine genaue Analyse der Fonds bewahrt den Anleger allerdings vor Enttäuschungen.Von Armin Schmitz, FrankfurtNur wenige Assetklassen und Finanzprodukte konnten sich 2011 den Turbulenzen an den Finanzmärkten entziehen. Auch Absolute-Return-Fonds mussten Verluste hinnehmen. Diese Produkte verloren allerdings durchschnittlich nur 4,5 %. Das zeigt die gerade erschienene Analyse der Alternativen Ucits-Fonds für das Jahr 2011 von dem Hamburger Analysehaus Absolut Research. Die Ucits-III-kompatiblen Fonds konnten dabei allerdings Dax und Euro Stoxx 50 deutlich schlagen, die im gerade abgelaufenen Jahr 13 % beziehungsweise 15 % verloren.Diese Produktgruppe konnte sich damit besser entwickeln als noch 2008. Viele Anleger waren damals von den kräftigen Verlusten enttäuscht, da die Produkte mit dem Anspruch, in jeder Marktphase absolute Renditen zu generieren, beworben wurden. Absolute-Return-Produkte sind allerdings nicht eindeutig definiert und subsummieren eine Reihe von unterschiedlichen Strategien unter diesem Label. Daher werden die von Michael Busack, Chef des Analysehauses Absolut Research, als Investmentfonds im Ucits-III-Format bezeichnet, die alternative Investmentstrategien verfolgen. “Alternative Strategien sollten nicht als Absolute-Return-Investments bezeichnet werden, da dies immer wieder zu Missverständnissen führt. Zwar vermarkten sich viele dieser Fonds mit diesem Anspruch, realistisch ist das jedoch nicht. Die Erzielung von Renditen oberhalb einer risikofreien Anlage beinhaltet stets Risiken”, sagt Busack. “Statt von Absolute Return zu sprechen, könnte es adäquater sein, von alternativen Strategien zu sprechen, die helfen können, ein asymmetrisches Renditeprofil zu generieren. Sie helfen, die Verluste der Investoren nicht primär auf der Fondsebene zu vermeiden, sondern auf der Portfolioebene in der Frequenz und der Höhe zu mindern.” Vom Anstieg nicht profitiertWegen der asymmetrischen Chance-Risiko-Verhältnisse konnten die Fonds von der Erholung des Aktienmarktes im vierten Quartal kaum profitieren. Während sie in den letzten beiden Monaten des Jahres 2011 mit einem leichten Minus von rund 0,1 % vorliebnehmen mussten, erreichten der Dax ein Plus von 7,2 % und der Euro Stoxx 50 einen Gewinn von 6,8 %. Die Analyse von Absolut Research zeigt jedoch auch, dass die Ucits-Fonds im Sommer geringere Draw-downs aufwiesen. Die Ucits-Fonds erzielten eine Outperformance gegenüber den weniger regulierten alternativen Offshore-Fonds. Der HFRX Global Hedge Fonds Index verlor im gesamten Jahr 2011 rund 8,9 %.Von den mehr als 850 analysierten Fonds erreichten im gerade abgelaufenen Jahr 30 eine positive Rendite. Der beste Fonds, der Credit Suisse Custom Markets Global Carry Selector, erreichte einen Gewinn von mehr als 40 %. Lediglich 10 % aller Fonds verzeichneten schlechtere Ergebnisse als der Dax oder der Euro Stoxx 50. Mit einem Verlust von 53 % musste der Huserinvest New Horizon im vergangenen Jahr die größten Verluste hinnehmen.”Die Fonds konnten trotz der im Mittel leicht negativen Performance auf ein insgesamt zufriedenstellendes Jahr zurückblicken. Sie konnten in diesen Krisenzeiten zeigen, dass sie in der Lage sind, stabilisierend auf die Anlageperformance eines Portfolios zu wirken”, sagt Busack.Im zurückliegenden Jahr erreichten Volatilitätsstrategien – entsprechend der Analyse von Absolut Research – mit einem Gewinn von 1,2 % das beste Ergebnis. Optionsbasierte Strategien (- 1,9 %), Fixed-Income-Strategien (- 1,4 %), marktneutrale Aktienfonds (- 2,3 %) sowie Event-Driven-Produkte (- 2,4 %) erreichten noch überdurchschnittliche Ergebnisse. Die Analyse zeigt, dass es im gesamten Segment eine große Streuung der Ergebnisse gab. So lag beispielsweise zwischen dem besten und dem schlechtesten Aktienfonds im vergangenen Jahr eine Renditedifferenz von 72 Prozentpunkten. Im Multi-Asset-Segment lag der Abstand immerhin noch bei 50 Prozentpunkten, im Fixed-Income-Bereich lag er immerhin noch bei 28 Prozentpunkten. Weiteres WachstumDie Turbulenzen an den Finanzmärkten und die Schuldenkrise haben den Wachstumstrend nicht bremsen können. In Gegenteil, die Analyse von Absolut Research zeigt, dass Ende Dezember Anbieter ein Vermögen von rund 118 Mrd. Euro in rund 875 Fonds verwalteten. Das entsprach einem Zuwachs des verwalteten Vermögens von 25 %. Beliebt waren bei den Anlegern Fixed- Income-Strategien, die Assets von 40 Mrd. Euro verwalteten, und Aktien- und Multi-Asset-Strategien mit 30 Mrd. Euro. 2011 ist die Produktpalette deutlich langsamer gewachsen als noch im Jahr zuvor. Lediglich 130 neue Fonds legten die Anbieter auf. Noch im Jahr davor waren es 260 neue Produkte.