Immobilien

"Unsere Branche wird gehört"

Spitzenverband ZIA mit Einfluss in Berlin zufrieden

"Unsere Branche wird gehört"

Von Thomas List, Frankfurt Der Zentrale Immobilien-Ausschuss (ZIA) ist knapp ein Jahr nach seiner Gründung mit seinem Einfluss bei Regierung und Parlament zufrieden. “Wir werden mit unseren Anliegen gehört”, sagte Gründungspräsident Eckart John von Freyend der Börsen-Zeitung und verwies auf den Gesetzgebungsprozess zum deutschen Real Estate Investment Trust (G-Reit), bei dem der Verband in der Anhörung vertreten war. Breite Vertretung”Wir wollen einen Verband schaffen, in dem sich alle Teilbereiche der Immobilienwirtschaft wiederfinden.” Aktuell seien rund 40 Immobilienunternehmen mit verwalteten Assets von rund 250 Mrd. Euro Mitglied des ZIA. Dazu kämen Rechtsanwälte, Unternehmensberater und Verbände wie der IVD (Makler) und der Verband geschlossener Immobilienfonds (VGF). “Wir sind offen für weitere Verbände der Immobilienwirtschaft”, betonte von Freyend, “sofern sie sich zu unseren Grundsätzen wie dem freien Wettbewerb und dem Subventionsabbau bekennen.”Grundsätzlich sei es Ziel des ZIA, die Immobilienwirtschaft und ihre Bedeutung für die gesamte Volkswirtschaft bekannt zu machen. “Wir wollen zeigen, wie dynamisch und marktorientiert die Branche inzwischen geworden ist.”Am 4. Juli hält der ZIA seine erste Jahresversammlung ab. Sein Präsident geht davon aus, dass der ZIA bis dahin Vollmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) ist. Die Mitgliedschaft war Anfang Februar beantragt worden, um durch die Einbindung in das Netzwerk des BDI die Ziele des ZIA im Interesse der gesamten deutschen Immobilienwirtschaft noch besser erreichen zu können, wie es damals hieß.So will der ZIA im BDI-Büro Brüssel vertreten sein, um sich auch auf europäischer Ebene besser zu vernetzen. “In einem ersten Schritt geht es für uns darum herauszufinden, wo in Brüssel die immobilienrelevanten Themen bearbeitet werden.” Außerdem sollen die Kontakte zu nationalen Verbänden z. B. in Großbritannien und Frankreich geknüpft werden. “Wir spüren dort ein großes Interesse für unseren neuen Auftritt.” Mit dem Gesetz zum G-Reit zeigte sich von Freyend insgesamt zufrieden. “Internationale Investoren werden jetzt noch stärker in Deutschland investieren, weil der Reit eine weltweit bekannte Rechtsform ist”, zeigt sich der ZIA-Präsident überzeugt. Als schwerwiegenden Nachteil des Gesetzes sieht er den weitgehenden Ausschluss inländischer Wohnungen. “Ich bin fest davon überzeugt, dass dies korrigiert wird.”Dringenden Korrekturbedarf sieht von Freyend auch bei der in der Unternehmenssteuerreform vorgesehenen Zinsschranke. Kapitalintensive Unternehmen würden dadurch nachhaltig negativ beeinflusst. “Die jetzt gefundene Lösung beflügelt nur die Fantasie der Unternehmen, sie zu umgehen und im Extremfall ins Ausland abzuwandern.” Er zeigte sich kurzfristig skeptisch, dass die Zinsschranke noch geändert werden kann, hofft aber, dass 2008 noch Verbesserungen im Sinne der Branche erreichbar sind.