INVESTMENTFONDS

Unsicherheit über Zinswende

Börsen-Zeitung, 11.9.2013 ars Frankfurt - Institutionelle Investoren erwarten keine baldigen Zinserhöhungsschritte der weltweit führenden Zentralbanken. Das geht aus einer Umfrage hervor, die Allianz Global Investors (AGI) bei 400...

Unsicherheit über Zinswende

ars Frankfurt – Institutionelle Investoren erwarten keine baldigen Zinserhöhungsschritte der weltweit führenden Zentralbanken. Das geht aus einer Umfrage hervor, die Allianz Global Investors (AGI) bei 400 Entscheidungsträgern von institutionellen Investoren in mehr als 40 Ländern durchgeführt hat.42 % der Befragten erwarten, dass die Notenbanken in den USA, Japan und Europa nicht vor dem Jahr 2016 mit ihrem Zinserhöhungskurs beginnen werden, 30 % erwarten dies nicht vor 2015. Lediglich 28 % gehen von den ersten Zinserhöhungsschritten bereits im kommenden Jahr aus. Nach Ansicht von AGI zeigen die Umfrageergebnisse, dass ein hoher Grad an Unsicherheit darüber besteht, wann das Ende der ultralockeren Geldpolitik eingeleitet wird.Die Umfrage zeigt zudem, dass die Erwartungshaltung von Region zu Region variiert. So gab in Europa eine Mehrheit von 56 % der Befragten an, dass in den kommenden zweieinhalb Jahren keine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank zu erwarten sei. “Angesichts der Wirtschaftsschwäche und der fortdauernden Staatsschuldenkrise in Euroland sieht die Mehrheit der Investoren in Europa kurz- und mittelfristig keinen Raum für Zinserhöhungen”, sagt dazu Franck Dixmier, Chief Investment Officer Fixed Income Europe bei AGI. In Japan und den USA erwartet dagegen eine Mehrheit der Befragten steigende Leitzinsen bereits im Jahr 2015.Nach Ansicht von Andreas Utermann, Global Chief Investment Officer von AGI, stellen die regionalen Unterschiede keine Überraschung dar. Die befragten institutionellen Investoren orientierten sich vorrangig an der für sie jeweils maßgeblichen Zentralbank. “Weltweit hat es bei den Zentralbanken einen Paradigmenwechsel gegeben: Anders als früher sind sie derzeit gewillt, lieber etwas zu spät als zu früh zu reagieren, nicht zuletzt auch, um damit den verschuldeten Staats-Regierungen zu helfen, ihren Schulden zu entwachsen. Die mit der Bandbreite der Antworten in den einzelnen Regionen verbundene Unsicherheit ist allerdings auch Anlass zur Sorge: Unerwartete Zinserhöhungsschritte würden Investoren stark treffen”, sagt Utermann.