Immobilien

Unternehmen stoßen mehr Liegenschaften ab

Jones Lang LaSalle: Sale-and-Lease-back bleibt in der Finanzkrise attraktiv - Einzelhandelsdeals führen

Unternehmen stoßen mehr Liegenschaften ab

gh Düsseldorf – Für Unternehmen gewinnt in der Finanzkrise der Verkauf ihrer Immobilien an Attraktivität. Das ist das Ergebnis einer Studie des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle. Bei eingeschränkten Finanzierungsmöglichkeiten böten etwa Sale-and-Lease-back-Aktivitäten Chancen, an Kapital zu gelangen. Im ersten Halbjahr 2008 veräußerten europäische Unternehmen Immobilien im Wert von 14 Mrd. Euro. Das seien 14,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum, heißt es. Damit habe sich der Trend der vergangenen Jahre trotz der Krise fortgesetzt. Das Volumen der Immobilientransaktionen von europäischen Unternehmen hatte sich von 12 Mrd. Euro im Jahr 2004 auf 26 Mrd. Euro im Jahr 2007 mehr als verdoppelt. Unternehmen suchten in der Krise nach Finanzierungsmöglichkeiten, und eine davon sei die Veräußerung von Immobilien, so die Autoren. Sie erwarten eine Polarisierung unter den europäischen Unternehmen: Finanziell starke Unternehmen hätten aktuell Chancen auf strategisch wichtige Zukäufe. Für finanziell schwache Unternehmen bleibe die Veräußerung von Immobilien zur Freisetzung von Kapital im derzeitigen Umfeld weiterhin attraktiv. Dies gelte auch für Sale-and-Lease- back-Aktivitäten. Dabei verkauft ein Unternehmen eine Immobilie und least sie anschließend zurück, was kurzfristig seine Liquidität erhöht. In den vergangenen Jahren hätten Unternehmen dies angesichts historisch hoher Immobilienpreise rege genutzt. Allerdings achteten Käufer in der Krise stärker auf die finanzielle Lage der Unternehmen und die Leasingbedingungen und versuchten ferner, Sicherheiten einzufordern. Laut Studie dominierten im ersten Halbjahr 2008 bei den Immobilienverkäufen von Unternehmen die großen Deals. Der größte davon war der Verkauf eines Karstadt-Portfolios im Wert von 2,2 Mrd. Euro. Auf Platz 2 lag der Sale-and-Lease-back des Hauptsitzes der spanischen Bank Santander, durch den das Kreditinstitut rund 1,9 Mrd. Euro eingenommen hat. Auf dem dritten Platz folgte der Verkauf des Deutsche-Post-Portfolios mit einem Wert von 980 Mill. Euro. Ferner habe Osteuropa aufgeholt. Zwar wiesen Märkte in Mitteleuropa wie Deutschland oder Frankreich nach wie vor die meisten Deals auf. Polen oder Griechenland hätten jedoch starke Zuwächse verzeichnet. Mit Einzelhandelsimmobilien wurden die höchsten Erlöse erzielt, insgesamt 3,7 Mrd. Euro.